Mehr als 670 Tote nach Erdrutsch-Tragödie befürchtet: "Situation ist schrecklich"

Port Moresby - In der Nacht zum Freitag ereignete sich im abgelegenen Hochland Papua-Neuguineas ein schrecklicher Erdrutsch, der ein ganzes Dorf unter sich begrub. Bisher ging man von dutzenden Toten aus – jetzt wurden erschreckende Zahlen bekannt.

Der Erdrutsch hinterließ eine Schneise der Verwüstung.
Der Erdrutsch hinterließ eine Schneise der Verwüstung.  © STR / AFP

So schätzt die Internationale Organisation für Migration (IOM) die Zahl der tödlich verunglückten Opfer mittlerweile auf mehr als 670.

Besonders tragisch: Ein Großteil der Toten befindet sich aktuell noch unter der Erde. Bis zum heutigen Sonntag konnten lediglich fünf Leichen und das Bein einer sechsten Person geborgen werden.

Serhan Aktoprak, der Leiter der Organisation, gab zudem an, dass etwa 150 Häuser verschüttet seien. Diese liegen teilweise bis zu acht Meter tief unter den Geröllmassen und können somit kaum erreicht werden.

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Auch, dass die Erde an einigen Stellen noch immer in Bewegung ist, macht den Einsatz für die Rettungskräfte äußerst gefährlich: "Die Situation ist schrecklich, da das Land immer noch rutscht", fügte Aktoprak hinzu, "Die Menschen benutzen Stöcke, Spaten und große Mistgabeln, um die unter der Erde vergrabenen Leichen zu bergen."

Das Dorf Yambali ist unter den Erdmassen verschwunden.
Das Dorf Yambali ist unter den Erdmassen verschwunden.  © Benjamin Sipa/International Organization for Migration/AP/dpa

Mehr als 1000 Menschen nach Erdrutsch ohne Dach über dem Kopf

Das Ausmaß der Tragödie ist dramatisch.
Das Ausmaß der Tragödie ist dramatisch.  © Benjamin Sipa/International Organization for Migration/AP/dpa

Am Freitagmorgen gegen 3 Uhr haben die Erdmassen mehrere Orte in der Provinz Enga getroffen. Das Dorf Yambali wurde dabei komplett begraben, zahlreiche Menschen verschüttet, berichtete die örtliche Zeitung "Post Courier".

Auch tausende Schweine mussten bei dem Unglück ihr Leben lassen.

"Es geschah am frühen Morgen, als die Menschen noch geschlafen haben", hatte Elizabeth Laruma, Vorsitzende einer lokalen Frauenvereinigung, erklärt, "das ganze Dorf ist zerstört."

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Im betroffenen Gebiet lebten zum Zeitpunkt des Erdrutsches etwa 3000 Menschen. Mehr als 1000 von ihnen mussten fliehen, stehen nun ohne Dach über dem Kopf da. Auch die Wasserversorgung der Region wurde vollständig zerstört.

Erstmeldung von 10.02 Uhr, zuletzt aktualisiert um 10.43 Uhr.

Titelfoto: STR / AFP

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