Nach Waldbrand in Saalfelder Höhe: Fonds soll bei Kosten helfen, Aufstockung in Aussicht gestellt
Von Stefan Hantzschmann
Erfurt - Angesichts zunehmender Ereignisse wie den Großbrand auf der Saalfelder Höhe hat Innenstaatssekretär Andreas Bausewein (52, SPD) eine Aufstockung des Katastrophenschutzfonds des Landes in Aussicht gestellt.
Alles in Kürze
- Land Thüringen hilft bei Waldbrand-Kosten
- Katastrophenschutzfonds hat 3 Millionen Euro
- Landkreis muss 50.000 Euro bezahlen
- Waldbrand in Saalfelder Höhe betraf 270 Hektar
- Brand gilt als gelöscht, Kosten unklar

"Unser Vorhaben nach den Ereignissen auf der Saalfelder Höhe wird sein, dass wir diesen Fonds perspektivisch aufstocken werden - mindestens eine Verdopplung", sagte Bausewein in Erfurt. Seinen Angaben nach befinden sich derzeit rund drei Millionen Euro in dem Fonds.
Von dem Geld soll ein Großteil der Kosten des Großbrandes auf der Saalfelder Höhe bezahlt werden, sagte Bausewein. Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt müsse voraussichtlich Kosten in Höhe von rund 50.000 Euro übernehmen.
Sollten die Mittel im Fonds nicht ausreichen, müssten weitere Landesmittel eingesetzt werden, so Bausewein. Derzeit ist die Höhe der entstandenen Kosten noch unklar. Der Kreisbrandinspektor des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt, Christian Patze, sprach von rund 90.000 Euro allein für Kraftstoffe wie Benzin und Diesel. Die größeren Kostenposten seien noch zu erwarten - etwa Lohnersatzkosten für die Einsatzkräfte.
Seinen Angaben zufolge waren bei der Brandbekämpfung rund 5.000 Einsatzkräfte gebunden. Einige seien vier oder fünfmal in verschiedenen Schichten vor Ort gewesen. 500 bis 600 Einsatzkräfte seien jeweils in Zwölf-Stunden-Schichten aktiv gewesen. Patze sagte, die Einsatzkräfte hätten "Übermenschliches" geleistet.
In der Saalfelder Höhe war am 2. Juli ein Feuer ausgebrochen, das sich zwischenzeitlich auf rund 270 Hektar Fläche ausbreitete. Das gilt als die größte bekannte Waldbrandfläche in Thüringen seit mindestens 30 Jahren. Hunderte Feuerwehrkameraden kämpften gegen Glutnester und immer wieder aufflammende Feuer. Inzwischen gilt der Brand als gelöscht.
Bausewein sagte, es sei wahrscheinlich, dass Ereignisse solchen Ausmaßes nicht erst in 30 Jahren wiederkehren werden. "Wir leben in Zeiten des Klimawandels."
Erstmeldung am 15. Juli, um 14.36 Uhr, aktualisiert um 15.16 Uhr
Titelfoto: Martin Schutt/dpa