Kein Ende in Sicht: Verheerende Waldbrände zerstören fast 15.000 Hektar!

Kalifornien (USA) - Die heißen Sommermonate haben in Kalifornien brandgefährlich begonnen. Eine Serie von Waldbränden rund um Los Angeles hat bereits mehr als 14.600 Hektar Land verbrannt. Mehr als 1200 Menschen sind gezwungen, ihre Häuser zu verlassen.

Die Feuerwehrleute arbeiteten ohne Pause unter schwülen Bedingungen und auf steilem Gelände, um die einzelnen Brandherde zu löschen.
Die Feuerwehrleute arbeiteten ohne Pause unter schwülen Bedingungen und auf steilem Gelände, um die einzelnen Brandherde zu löschen.  © Eric Thayer/AP/dpa

Das schnell wachsende Feuer, das bereits am Samstag gegen 13.45 Uhr (Ortszeit) etwa 100 Kilometer nordwestlich von Los Angeles ausbrach, hält die kalifornische Feuerwehr nach wie vor in Atem. Zeitweise waren etwa 400 Feuerwehrleute und 70 Einsatzwägen vor Ort.

Angetrieben von starken Winden und niedriger Luftfeuchtigkeit entfachte das sogenannte "Post Fire" in der Nacht auf Sonntag, wie der lokale Sender NPR unter Berufung auf das kalifornische Amt für Forstwirtschaft und Brandschutz berichtete.

Mittlerweile haben die Flammen fast 15.000 Hektar in der Gegend verschlungen!

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Waldbrand Weil er seinen Hund einäschern wollte: Mann verursacht schweren Waldbrand

Bis Sonntagabend (Ortszeit) war der Brand in Südkalifornien gerade einmal zu zwei Prozent eingedämmt. Im Norden des US-Bundesstaates bereits zu 15 Prozent. Starke Winde mit Geschwindigkeiten bis zu 120 Kilometern pro Stunde, die auch am Montag dominierten, erschweren die Löscharbeiten.

"Wenn es windig ist, sprüht das Wasser überallhin, wo wir es nicht brauchen. Das ist eine Herausforderung", erklärte Kenichi Haskett, Abschnittsleiter der Feuerwehr in Los Angeles, gegenüber AP News und bat gleichzeitig die Bevölkerung: "Seien Sie bereit zur Evakuierung."

So kam es wenig später auch: Aufgrund des giftigen Rauchs und der nahenden Flammen mussten etwa 1200 Camper, Offroader und Wanderer aus einem Erholungsgebiet evakuiert werden.

Die starken Böen erschweren es den Hubschrauber-Crews erheblich, Wasser und Brandschutzmittel abzuwerfen.
Die starken Böen erschweren es den Hubschrauber-Crews erheblich, Wasser und Brandschutzmittel abzuwerfen.  © David Swanson/AFP
Durch starke Winde entstehen immer wieder neue Glutnester.
Durch starke Winde entstehen immer wieder neue Glutnester.  © David Swanson/AFP

Verheerende Waldbrände in Kalifornien: "Es sah aus wie der letzte Tag der Welt"

Etwa 1200 Menschen mussten vor den Flammen flüchten.
Etwa 1200 Menschen mussten vor den Flammen flüchten.  © Noah Berger/AP/dpa

Wohnhäuser wurden laut der Feuerwehr nicht bedroht. Lediglich zwei Geschäfte seien beschädigt worden. Verletzte gebe es bislang nicht.

Anwohner Oscar Flores (33) war am Wochenende mit seinem zwölfjährigen Sohn in dem Erholungsgebiet unterwegs, als er in der Ferne Rauchwolken entdeckte und wenig später von einem Parkranger kontaktiert wurde.

Der Los Angeles Times sagte er: "Es sah aus wie der letzte Tag der Welt. Die Leute luden schnell ein und fuhren raus. Der Ranger sagte: 'Du hast zehn Minuten Zeit, um alles einzupacken, was Du packen kannst.'"

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Während sich der Waldbrand immer weiter ausbreitet, errichtete die Feuerwehr sogenannte Feuerlinien. Flugzeuge fliegen unterdessen durch den dichten Qualm und versuchen verzweifelt, das Fortschreiten des Feuers zu stoppen.

Das Luftqualitätsmanagement der Südküste teilte eine Rauchwarnung auf X und riet der Bevölkerung, drinnen zu bleiben und eine Klimaanlage oder einen Luftreiniger zu benutzen. Die Ursache des Feuers ist bislang unklar, so die Behörden gegenüber mehreren US-Medien. Die Ermittlungen laufen.

Sind die Waldbrände ein erstes Anzeichen für eine verheerende Brandsaison Kaliforniens?

Die Feuerwehr bereitet sich vor allem im Kalifornien auf zahlreiche weitere Einsätze im Sommer vor.
Die Feuerwehr bereitet sich vor allem im Kalifornien auf zahlreiche weitere Einsätze im Sommer vor.  © Eric Thayer/AP/dpa

Experten versuchen bereits seit Monaten, das potenzielle Ausmaß der diesjährigen Brandsaison in der Region abzuschätzen.

Ein nasser Winter habe laut LA Times "eine potenziell schwere Brennstofflast aus dicken Gräsern genährt, die trocknen, während die Temperaturen steigen".

Im Jahr 2023 verbrannten nach Angaben des Nationalen Zentrums für Umweltinformationen insgesamt 55.571 Brände eine Fläche von rund 10.658 Quadratkilometern.

Titelfoto: Montage: David Swanson/AFP (2), Noah Berger/AP/dpa

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