Seit Mittwoch brennt es: Waldbrand in Thüringen nicht unter Kontrolle
Von David Hutzler
Alles in Kürze
- Waldbrand in Thüringen nicht unter Kontrolle
- Seit Mittwoch brennt es auf 250 Hektar
- Über 500 Einsatzkräfte am Sonntag vor Ort
- Katastrophenfall wurde ausgerufen
- Einsatzkräfte sind erschöpft, hoffen auf Abkühlung
Saalfeld - Der große Waldbrand auf der Saalfelder Höhe hält die Einsatzkräfte weiter in Atem.

Aus Sicht der Feuerwehr sei der Brand nach wie vor nicht unter Kontrolle, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt am Sonntag. Werde ein Glutnest gelöscht, fache der Wind wenige Meter entfernt das Nächste an.
Besondere Probleme bereite ein Gebiet zwischen den Orten Großneundorf und Limbach, erklärte Landrat Marko Wolfram (51, SPD). "Das ist eine Hanglage, da ist es wirklich ganz problematisch, das Wasser hochzubekommen."
Teilweise seien dort auch Stellen, die noch nicht verbrannt seien. "Da besteht eben das Risiko, dass doch noch mal ein Brand entsteht und das muss unbedingt verhindert werden."
Seit Mittwoch lodern auf mindestens 250 Hektar nahe dem Ort Gösselsdorf die Flammen. Es ist der größte Waldbrand seit mindestens 33 Jahren im Freistaat. Der Katastrophenfall wurde ausgerufen.

Über 500 Einsatzkräfte am Sonntag vor Ort

Am Sonntagmorgen flogen im Brandgebiet noch Hubschrauber, unter anderem um mit einer Wärmebildkamera Glutnester zu identifizieren. Am späten Vormittag wurde die Luftunterstützung dann eingestellt.
"Wir haben jetzt auch realisiert, dass wir in den Randbereichen mit Personal hineinmüssen und schwerer Technik, und dass die Luftunterstützung da nicht mehr so wirkungsvoll ist", betonte Wolfram. Am Samstag waren noch drei Helikopter über dem Brandgebiet geflogen und hatten Zehntausende Liter Wasser in den Wald gekippt.
Etwa 550 Einsatzkräfte waren laut dem SPD-Politiker am Sonntagmittag vor Ort. Am Montag soll die Personalstärke auf 300 reduziert werden. "Unsere Kräfte sind erschöpft", so Wolfram. Das Wetter sehe nicht schlecht aus: "Wir hoffen auf Abkühlung, wir hoffen auf Feuchtigkeit, und das unterstützt natürlich unsere Bemühungen, hier zum Ende zu kommen."
Wind, Hitze und Probleme mit der Löschwasserversorgung erschweren seither immer wieder die Brandbekämpfung für die Feuerwehrleute.
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (48, CDU), der am Samstag ins Brandgebiet reiste, sprach von einem "Ausnahmeereignis, das uns alle bewegt". Er sei tief beeindruckt davon, was die Helfer leisten. "Das ist Übermenschliches", sagte er.
Titelfoto: NEWS5 / Max Rehe