Dresden - Feuer-Inferno in der Dresdner Heide! Hier brannten Montagabend rund 10.000 Quadratmeter voller Kiefern, Eichen und Roteichen lichterloh. Den Rauch sah und roch man von Weitem, noch am Dienstagvormittag kämpften Feuerwehrmänner mit den letzten Glutnestern. Manchem Anwohner sitzt der Schreck noch in den Knochen.
Das Feuer brach kurz nach 18 Uhr in der Jungen Heide nördlich des Heidefriedhofs aus.
So viel Trubel am Waldrand war noch nie, berichtet Anwohnerin Ingeborg Thierfelder (91): "Ich wohne seit meiner Geburt hier. So viel Feuerwehr habe ich noch nicht gesehen. Ich lag die ganze Nacht wach vor Aufregung und Lärm."
An ihrem Grundstück parkten Löschwagen, stapften Brandschützer verschiedener Wachen Richtung Wald. Dort löschten sie händisch mit Strahlrohren und Löschrucksäcken, sägten sich den Weg zu den Brandherden frei. Über einen Kilometer reichte die Schlauchleitung in den Wald.
"Die Arbeiten vor Ort waren äußerst anstrengend, da viel Totholz im Gelände lag und die Steigung bis zu 80 Prozent betrug", schildert Feuerwehr-Sprecher Pierre Steffen Bedrich (47).
Bilder: Waldbrand in der Heide
Wildfeuer in der Dresdner Heide: Anwohner haben Vermutung
Zum Glück kam kein Mensch zu Schaden ... Ob aber einer das Feuer ausgelöst hat? Die polizeilichen Ermittlungen zur Brandursache laufen noch.
Sachsenforst-Sprecher Lars Richter (32) appelliert so oder so: "Bei den Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 sollte man Waldbesuche vermeiden. Weder darf geraucht oder Feuer gemacht, noch dürfen Waldwege zugeparkt werden."
Derweil überlegt Anwohnerin Thierfelder ganz offen: "Ich habe ja den Verdacht, dass wieder einer seine Kippe weggeschmissen hat. Vielleicht war es auch eine liegengelassene Glasscherbe. Hoffentlich kommt das Feuer nicht wieder."
Unwahrscheinlich aber, dass Dresden und Sachsen ab jetzt von Waldbränden verschont bleiben - so brach am Dienstag auch in der Gohrischheide bei Zeithain ein Feuer aus.