Königsberg im Harz brennt lichterloh: 500 Menschen evakuiert, Feuer breitet sich nicht mehr aus

Wernigerode - Am Freitagnachmittag war im Landkreis Harz erneut ein großer Waldbrand ausgebrochen. Mehrere kleine Feuerstellen am Königsberg hatten sich zu einer großen Feuerfront vereint.

Am Königsberg im Harz brach am Freitagnachmittag ein Großbrand aus.
Am Königsberg im Harz brach am Freitagnachmittag ein Großbrand aus.  © Screenshot/Facebook/Freiwillige Feuerwehr Wernigerode

Wie die Feuerwehr mitteilte, hatte zunächst ein Streifen von etwa 300 Metern Länge am Königsberg in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) um kurz vor 14 Uhr Feuer gefangen. Die Rauchschwaden waren kilometerweit zusehen.

Dabei gab es mehrere Brandherde - die sich in der Nacht zum heutigen Samstag vereint hatten. So ist eine rund 1000 Meter große Feuerfront entstanden, die lange nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Am Nachmittag gab es eine erste Entwarnung: "Es ist uns gelungen, unter dem Einsatz von viel Manpower und auch Technik, das Feuer jetzt zu fixieren", teilte der Harzer Kreisbrandmeister Lohse am Nachmittag in Schierke mit. Das Feuer breite sich derzeit schon nicht mehr aus.

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Trotzdem ist der Einsatz noch lange nicht beendet. "Wir rechnen mit mehreren Tagen, hoffen aber, dass mit Änderung der Großwetterlage am Montag hier Schluss ist", so Lohse weiter.

An wichtigen Wegen wurden bereits mehrere Tausend Liter Wasser pro Minute verteilt. In der Nacht mussten sich allerdings einige Einsatzkräfte zurückziehen, weil manche Schutzstreifen vom Feuer übersprungen wurden.

Das Feuer breitete sich am Abend rasant aus.
Das Feuer breitete sich am Abend rasant aus.  © Matthias Bein/dpa

Großbrand in der Nähe vom Brocken: Gebiet für Boden- und Luftverkehr gesperrt

Rund 500 Menschen wurden aus dem Brandgebiet evakuiert. Dies ist inzwischen für jeglichen Verkehr gesperrt, um die Einsatzkräfte nicht zu behindern.
Rund 500 Menschen wurden aus dem Brandgebiet evakuiert. Dies ist inzwischen für jeglichen Verkehr gesperrt, um die Einsatzkräfte nicht zu behindern.  © Matthias Bein/dpa

Die etwa 180 Kameraden mehrerer Feuerwehren aus dem gesamten Harzkreis und aus Niedersachsen gehen aktuell gemeinsam mit insgesamt vier Löschflugzeugen und sechs Löschhubschraubern gegen den Brand vor. Weitere Unterstützung aus der Luft wurde angefordert.

Rund 500 Menschen mussten am Freitag vom Brocken evakuiert werden. Touristen, Wanderer und Sportler wurden mit einem Bus vom Harzgipfel abgeholt und in Sicherheit gebracht.

Die Harzer Schmalspurbahnen passieren derzeit die Strecke zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken nicht. Es kommt zu massiven Verspätungen und Einschränkungen im Bahnverkehr.

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Inzwischen wurde das gesamte Gebiet sowohl für den Boden- als auch für den Luftverkehr gesperrt, so der Landkreis Harz.

Wie viele Hektar insgesamt betroffen seien, könne man noch nicht sagen, so ein Sprecher des Landkreises gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Einsatzleitung wolle am heutigen Samstag gegen 14 Uhr über das weitere Vorgehen beraten.

Dies ist nicht das erste Brand-Vorkommnis in Wernigerode: Vor etwa zwei Jahren war aufgrund eines Brandes der Katastrophenfall für die Region ausgerufen worden. Seitdem brennt es öfter am Königsberg - zuletzt im Mai.

Alle Veranstaltungen rund um den Brocken sind abgesagt, das gesamte Gebiet ist gesperrt. Die Bevölkerung solle Straßen rund um Schierke und den Brocken freihalten, um die Einsatzkräfte nicht zu behindern.
Alle Veranstaltungen rund um den Brocken sind abgesagt, das gesamte Gebiet ist gesperrt. Die Bevölkerung solle Straßen rund um Schierke und den Brocken freihalten, um die Einsatzkräfte nicht zu behindern.  © Matthias Bein/dpa

Der Einsatzleiter Jerry Grunau sagte gegenüber dem MDR: "Im Vergleich zu vor zwei Jahren ist die Lage auf jeden Fall schwieriger und schlimmer anzuerkennen."

Originalmeldung vom 6. September, 16.20 Uhr; zuletzt aktualisiert am 7. September, 15.14 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Matthias Bein/dpa, Screenshot/Facebook/Freiwillige Feuerwehr Wernigerode

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