Nach verheerendem Brand: Thüringen prüft Schadenersatz für Waldbesitzer

Von Simone Rothe

Erfurt - Nach dem verheerenden Waldbrand bei Saalfeld prüft das Land Schadenersatzzahlungen an die Waldbesitzer.

Der Waldbrand hatte über mehrere Tage gewütet und an vielen Stellen verbrannte Erde hinterlassen.
Der Waldbrand hatte über mehrere Tage gewütet und an vielen Stellen verbrannte Erde hinterlassen.  © Michael Reichel/dpa

"Nach unseren Informationen können allein 50 bis 60 kleine Waldbesitzer betroffen sein", sagte die Staatssekretärin im Thüringer Umwelt- und Forstministerium, Karin Arndt, der Deutschen Presse-Agentur.

Der Waldbrand hatte über mehrere Tage gewütet und an vielen Stellen verbrannte Erde hinterlassen. Es war nach Auffassung der Landesforstanstalt mit einer Fläche von 250 Hektar der größte der vergangenen drei Jahrzehnte in Thüringen.

"Bisher hatten die Löscharbeiten Priorität", sagte Arndt. Nachdem das Feuer dank vieler Helfer unter Kontrolle gebracht worden sei, könne auch an die wirtschaftlichen Folgen gedacht werden. "Der entstandene Schaden muss nun ermittelt werden." Dabei gehe es auch um die Eigentumsverhältnisse in den geschädigten Wäldern. Nach Angaben der Staatssekretärin handelt es sich um privaten und kommunalen Wald.

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"Bis zu 75 Prozent des entstandenen Schadens können bei Vorliegen der Voraussetzungen ersetzt werden", sagte sie und verwies auf einen Passus im Thüringer Waldgesetz.

Darin heißt es unter anderem: "Der Waldbesitzer hat Anspruch auf Entschädigung und Ausgleichszahlung für Nachteile, die ihm durch dieses Gesetz oder durch in anderen Auflagen festgelegten Bewirtschaftungsvorschriften gegenüber uneingeschränkt ordnungsgemäßer Waldbewirtschaftung entstehen." Dabei kann es unter anderem um Verluste gehen, weil Holz nicht mehr genutzt werden kann.

Der Waldbrand auf der Saalfelder Höhe war am vergangenen Mittwoch in der Nähe des Orts Gösselsdorf ausgebrochen. Am Montag war das Feuer nach Angaben des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt unter Kontrolle. Allerdings flammten immer noch kleinere Feuer auf. Zeitweise waren mehr als 650 Feuerwehrleute, das Technische Hilfswerk und viele andere Helfer im Einsatz gewesen.

Titelfoto: Michael Reichel/dpa

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