Waldbrand in der Gohrischheide: So ist die Lage an den Einsatzabschnitten

Riesa - Seit fünf Tagen lodern die Flammen. Der Waldbrand an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg fordert Einsatzkräfte und Anwohner weiterhin stark heraus.

Das Vegetationsfeuer in der Gohrischheide lodert schon seit fünf Tagen. Die Einsatzkräfte bleiben gefordert.
Das Vegetationsfeuer in der Gohrischheide lodert schon seit fünf Tagen. Die Einsatzkräfte bleiben gefordert.  © Sebastian Kahnert/dpa

Inzwischen kämpfen 650 Einsatzkräfte gegen den Waldbrand in der Gohrischheide.

Derweil wurden weitere Ortschaften geräumt. Zuletzt mussten 45 Menschen aus der Siedlung Jacobsthal Bahnhof ihr Zuhause verlassen. Auch eine Bahnstrecke in dem Bereich ist laut Landratsamt von den näher kommenden Flammen bedroht.

Der Waldbrand in der Gohrischheide, einem früheren Truppenübungsplatz, war am Dienstag ausgebrochen. In mehreren Einsatzabschnitten breite er sich derzeit weiter aus, hieß es am Abend.

Ausbreitung von Mega-Waldbrand verhindert: Vier Hubschrauber im Einsatz
Waldbrand Ausbreitung von Mega-Waldbrand verhindert: Vier Hubschrauber im Einsatz
Tausende Mahlzeiten für Brandbekämpfer
Waldbrand Tausende Mahlzeiten für Brandbekämpfer

Es würden Hubschrauber eingesetzt und Schutzstreifen im Acker noch einmal verstärkt. Die Brandausbreitung in Richtung Kaserne Zeithain hätten die Einsatzkräfte unterdessen erfolgreich eingedämmt.

5. Juli, 16.47 Uhr: So ist die Lage an den Einsatzabschnitten

Zur Stunde arbeiten die Einsatzkräfte an fünf Abschnitten in Sachsen. In seinem jüngsten Lage-Update vom Mittag gab das Landratsamt Meißen weitere Informationen bekannt.

An den Abschnitten Heidehäuser und Jacobsthal ist die Lage dynamisch, hieß es. Das Feuer habe sich ausgebreitet. Die Evakuierungen in den betroffenen Ortschaften dauern an.

In Neudorf und Lichtensee ist die Lage stabil. Es gebe nur noch vereinzelte Glutnester. Eine Biogasanlage konnte rechtzeitig vor den Flammen gesichert werden.

Im Abschnitt Nieska konzentrieren sich die Einsatzkräfte darauf, die Straße zwischen Nieska und Heidenhäuser freizubekommen. Später soll ein Bergepanzer der Bundeswehr die bestehende Brandschneise erweitern.

Auf der Satelitenkarte sind die einzelnen Brandherde eingezeichnet.
Auf der Satelitenkarte sind die einzelnen Brandherde eingezeichnet.  © EU/Copernicus EMS/EFFIS

5. Juli, 15.44 Uhr: Zahl der Einsatzkräfte aufgestockt - 650 Helfer vor Ort

Die Zahl der Einsatzkräfte, die gegen die Flammen in der Gohrischheide kämpfen, wurden um 50 Kräfte aufgestockt.

Inzwischen befinden sich 650 Kräfte von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk, der Bundeswehr, der Polizei und anderen Organisationen im Einsatz, teilte das Landratsamt Meißen mit.

5. Juli, 15.43 Uhr: THW teilt Impressionen vom Einsatz

5. Juli, 15.14 Uhr: Gemeinde Zeithain sammelt Geldspenden

Die Gemeinde Zeithain sammelt Geldspenden für die Bekämpfung des großen Waldbrandes in der Gohrischheide.

Das Geld könne auf ein Konto der Gemeinde eingezahlt werden, teilte das Landratsamt Meißen mit.

An der Brandbekämpfung sind seit fünf Tagen neben der Bundeswehr und der Polizei auch viele ehrenamtliche Kräfte von Freiwilligen Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und anderen Organisationen beteiligt.

5. Juli, 14.46 Uhr: Hubschrauber der Bundespolizei leistet Unterstützung

Beim Löschen des Vegetationsbrandes in der Gohrischheide leistet die Bundespolizei bereits seit dem 1. Juli tatkräftige Unterstützung.

So kam bereits ein Hubschrauber bei der Brandbekämpfung zum Einsatz. Bei insgesamt 80 Anflügen konnte die Besatzung der Bundespolizei-Fliegerstaffel Blumberg insgesamt rund 144.000 Liter Löschwasser in das Feuer abwerfen.

Diese Luftaufnahme zeigt das Ausmaß der Verwüstung in der Gohrischheide.
Diese Luftaufnahme zeigt das Ausmaß der Verwüstung in der Gohrischheide.  © Bundespolizeidirektion 11
Ein Bundespolizei-Hubschrauber nimmt Löschwasser aus einem mobilen Wasserbehälter auf.
Ein Bundespolizei-Hubschrauber nimmt Löschwasser aus einem mobilen Wasserbehälter auf.  © Bundespolizeidirektion 11

5. Juli, 11.27 Uhr: Waldbrandlage stabil, Rauch bis nach Berlin

Nachdem der Wind gedreht hat, ist der Brand in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg auch in Teilen Brandenburgs und sogar im Süden Berlins zu riechen.

Die Rauchschwaden ziehen bis nach Berlin, sagte der Einsatzleiter der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Martin Neumann, der dpa. Die Feuerwehren hätten entsprechende Hinweise über die Warnapps Nina und Mowas herausgegeben. Aus mehreren Stadtteilen gab es Berichte über Brandgeruch.

Die Lage sei in Brandenburg am Vormittag stabil, sagte er. "Bis dato alles okay." Es gebe "keine extremen Feuererscheinungen, Kleinteiliges muss überwacht werden". Auch die Lage in Sachsen sei seines Wissens nach stabil, dort sollte allerdings erneut ein größeres Aufgebot ausrücken und auch aus der Luft gelöscht werden.

Kritischer könnte die Lage am Nachmittag werden, wenn der Wind aus südlicher Richtung zunehme und die Temperaturen steigen, sagte Neumann.

Das Waldgebiet zwischen Sachsen und Brandenburg brennt seit mehreren Tagen.
Das Waldgebiet zwischen Sachsen und Brandenburg brennt seit mehreren Tagen.  © Daniel Wagner/dpa
Die Einsatzkräfte bleiben gefordert
Die Einsatzkräfte bleiben gefordert  © Sebastian Kahnert/dpa

5. Juli, 8.53 Uhr: Satellitenbilder sollen Ausmaß des Waldbrandes zeigen

Die Einsatzkräfte beim Waldbrand in der Gohrischheide erwarten am Vormittag aktuelle Satellitenbilder des Brandgebietes. Sie sollen helfen, "das bestehende Brandgeschehen flächenmäßig einschätzen zu können", wie das Landratsamt Meißen mitteilte.

Über das Ausmaß des Waldbrandes hatte es in den vergangenen Tagen unterschiedliche Angaben gegeben. Das Landratsamt berichtete am Donnerstag von 200 Hektar. Nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort umfasste der Brand jedoch eine Fläche von rund 1000 Hektar.

5. Juli, 7.32 Uhr: Löscharbeiten gehen weiter

Der Kampf gegen den Waldbrand in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg geht weiter.

Die Nacht sei zwar ruhig gewesen, wie das Landratsamt Meißen mitteilte. 600 Kräfte unter anderem der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes und der Bundeswehr seien aber weiterhin im Gebiet unterwegs. Auch ein Löschhubschrauber soll bei Tageslicht unterstützen, hieß es. Denn die Lage bleibe angespannt.

Auch ein Löschhubschrauber war in der Gohrischheide im Einsatz.
Auch ein Löschhubschrauber war in der Gohrischheide im Einsatz.  © Sebastian Kahnert/dpa

5. Juli, 6 Uhr: Waldbrand könnte in Brandenburg laut Landrat wieder aufflammen

Beim Waldbrand an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg ist die Lage vorerst stabil.

Die Nacht sei recht kühl gewesen, es habe vorerst keine weitere Dynamik im Brandgeschehen gegeben, sagte Landrat Ralf Hänsel in Meißen. Mit den steigenden Temperaturen am Wochenende könne sich das Brandgeschehen aber wieder verstärken, so Hänsel.

Zudem habe sich der Wind leicht gedreht, so dass der Waldbrand im Norden in Brandenburg wieder aufflammen könnte. "Die Brandenburger Kollegen sind darauf vorbereitet und wissen, dass es wieder losgehen könnte", sagte Hänsel. Man sei in einem ständigen Austausch mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD).

4. Juli, 16.06 Uhr: Bürgertelefon eingerichtet

Der Landkreis Meißen hat ein Bürgertelefon (+49 3521 7257251) eingerichtet, an das sich Einwohnerinnen und Einwohner mit Fragen wenden können. Die Notruf-Nummern von Polizei und Feuerwehr sollten nur in Notfällen gewählt werden.

Der Wind habe sich leicht gedreht, so dass der Waldbrand im Norden in Brandenburg wieder aufflammen könnte. "Die Brandenburger Kollegen sind darauf vorbereitet und wissen, dass es wieder losgehen könnte", sagte Hänsel. Man sei in einem ständigen Austausch mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD).

Der Rauch zog am Freitag erneut bis nach Dresden. Über die Warnapp Nina wurde am Mittag vor einer Geruchsbelästigung gewarnt. Die Behörden empfehlen, Fenster geschlossen zu halten.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

Mehr zum Thema Waldbrand: