Waldbrand in der Gohrischheide: Mehr als die Hälfte des Waldes bereits abgebrannt

Riesa - Der Waldbrand in der Gohrischheide an der Landesgrenze von Sachsen und Brandenburg ist weiterhin eine Gefahr für mehrere Ortschaften.

Seit sechs Tagen kämpfen die Einsatzkräfte gegen das Feuer in der Gohrischheide.  © Robert Michael/dpa

Die Evakuierungen von Jacobsthal Bahnhof und Heidehäuser bleiben deshalb bestehen, wie das Landratsamt Meißen mitteilte.

Das Wetter am Samstag mit auffrischendem Wind und warmen Temperaturen hatte demnach an einigen Einsatzabschnitten weiter eine dynamische Lage zur Folge.

Am Montag geht die Waldbrandgefahr in Brandenburg nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes etwas zurück.

Waldbrand Tausende Mahlzeiten für Brandbekämpfer

Am Sonntag werden aus Sachsen-Anhalt Spezialisten für die Bekämpfung von Vegetationsbränden erwartet.

Anzeige

6. Juli, 18.36 Uhr: Waldbrandgefahr soll laut DWD ab Montag zurückgehen

Am Montag geht die Waldbrandgefahr in Brandenburg nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes etwas zurück.

Nachdem vor allem im Süden und Südosten eine sehr hohe Waldbrandgefahr herrschte, soll dann in den meisten Regionen eine mittlere Gefahrenstufe gelten. Am Dienstag soll in den meisten Gegenden die niedrigste Gefahrenstufe gelten.

Für die kurze Entspannung sorgen nach Angaben des DWD spätestens ab Montag Regenschauer - aber es drohen auch Sturmböen. Zudem seien örtlich auch Gewitter mit Starkregen, Hagel und stürmischen Böen möglich.

Anzeige

6. Juli, 17.57 Uhr: Waldbrandlage in Brandenburg stabil - keine Entwarnung

Trotz hoher Waldbrandgefahr sind in Brandenburg keine neuen größeren Feuer ausgebrochen.

Der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel sagte, die Lage sei unverändert.

Die Situation sei stabil. Der Brand beschränkte sich auf Sachsen. Das Feuer hatte sich in den vergangenen Tagen zwischenzeitlich bis nach Brandenburg ausgedehnt.

6. Juli, 17.05 Uhr: Gohrischheide zu großen Teilen abgebrannt

Das Landratsamt geht mittlerweile davon aus, dass circa 2.100 Hektar verbrannt sind.

Das entspricht etwa einem Zehntel der Fläche der Stadt Chemnitz.

Die Gohrischheide umfasst laut Landrat Hänsel 2.800 Hektar.

In der Gohrischheide steht kaum noch ein Baum. Das linke Satelitenbild ist von Ende Juni, das rechte vom Samstag.  © Montage: Copernicus.eu

6. Juli, 16.40 Uhr: So ist die aktuelle Lage

Laut Landratsamt waren am Sonntag rund 600 Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, der Bundeswehr, der Polizei und anderen Organisationen im Brandgebiet eingesetzt.

Die beiden kleinen Ortschaften Jacobsthal Bahnhof und Heidehäuser bleiben geräumt.

Entwarnung gab es dagegen für Neudorf und Lichtensee. Dort musste unter anderem eine Biogasanlage geschützt werden. "Die Biogasanlage ist gesichert", hieß es nun vom Landratsamt.

An einer Kaserne in Zeithain war ein Bergepanzer der Bundeswehr im Einsatz. Er schlug eine Brandschneise rund um das Areal, um es vor dem Feuer zu schützen. Bei Nieska seien mehrere Feuer aufgeflammt.

6. Juli, 15.32 Uhr: Kleinere Waldbrände auch in Nordsachsen

Auch in Nordsachsen musste die Feuerwehr am Wochenende Waldbrände bekämpfen.

Wie die Polizei mitteilte, brannte am Samstag in Torgau ein vier Hektar großes Waldstück. Unbekannte hätten das Feuer auf noch ungeklärte Art gelegt. Rund 70 Feuerwehrleute aus den umliegenden Gemeinden löschten die Flammen.

In der Nacht zum Sonntag breitete sich dann in Dahlen ein Brand aus, nachdem Unbekannte im Wald ein Feuer entzündet hatten. Er umfasst laut Polizei rund 20 Hektar. In beiden Fällen werde wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt.

6. Juli, 13.40 Uhr: Schauer und Gewitter angesagt - Hilfe für Waldbrandgebiet?

Im Waldbrandgebiet in der Gohrischheide hoffen die Einsatzkräfte auf Regen - doch ob der in dem Gebiet wirklich kommt, ist nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) fraglich.

Am Montag zögen in Sachsen zwar Schauer und Gewitter auf, sagte Meteorologin Helga Scheef. Diese seien jedoch lokal eng begrenzt. "Es kann auch sein, dass der Waldbrand gar keinen Regen abbekommt", sagte Scheef.

Dazu komme, dass die Gewitter mit Sturmböen einhergingen. Der Wind könne den Brand eher wieder anfachen. Mit Blick auf den Waldbrand bleibe die Wetterlage in den nächsten Tagen schwierig.

Ein Löschhubschrauber der Bundespolizei ist in der Nähe von Jacobsthal im Einsatz.  © Robert Michael/dpa

6. Juli, 11.50 Uhr: Lage weiterhin angespannt

Die Situation in der Gohrischheide bleibt weiter angespannt. Das teilte das Landratsamt Meißen nach einer Lagebesprechung am Sonntagmorgen mit. Die Evakuierung der zwei Ortschaften Heidehäuser und Jacobsthal Bahnhof bleibt bestehen.

Nach wie vor sind Hunderte Kräfte im Einsatz, um das Feuer einzudämmen. Aktuell seien es rund 555 Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, der Bundeswehr, der Polizei und anderen Organisationen.

Am Sonntag sollen ein Lösch- und ein Erkundungshubschrauber eingesetzt werden. Auch ein Wasserwerfer der Polizei sei weiterhin an den Löscharbeiten beteiligt. Zudem sollte am Mittag ein Löschzug speziell zur Vegetationsbrandbekämpfung aus Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt eintreffen, wie das Landratsamt mitteilte.

Löschhubschrauber der Bundeswehr und Feuerwehr sind im Waldbrand in der Gohrischheide im Einsatz.  © Robert Michael/dpa

6. Juli, 7.19 Uhr: Brandenburg hilft Sachsen im Kampf gegen Waldbrand

Brandenburg unterstützt den Kampf gegen die Flammen in der Gohrischheide im benachbarten Sachsen.

Ein automatisiertes Löschfahrzeug sei eingetroffen, sagte der Einsatzleiter der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Martin Neumann. Brandenburg übernehme auch die Luftkoordination für Hubschrauber von Bundespolizei und Bundeswehr.

Ein Feuerwehrfahrzeug ist auf staubtrockenem Boden in Richtung des Waldbrands unterwegs.  © Daniel Wagner/dpa

5. Juli, 20.47 Uhr: Wind dreht nach Brandenburg

Je nach Brandherd sei die Lage stabil oder auch dynamisch, teilte das Landratsamt in Meißen mit.

Doch der Wind drehte Richtung Brandenburg. Das wirkte sich bis Berlin aus: Die Rauchschwaden zogen bis in die Hauptstadt, wie der Einsatzleiter der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Martin Neumann, sagte.

In der Warnapp Nina wurde am Morgen für die brandenburgischen Kreise Elbe-Elster, Dahme-Spree, Oberspreewald-Lausitz und Teltow-Fläming vor einer verstärkten Rauch- und Geruchsbelästigung gewarnt.

Der Wind hat sich gedreht. Nun ziehen die Rauchschwaden in Richtung Brandenburg.  © Sebastian Kahnert/dpa

5. Juli, 20.07 Uhr: Weitere Einsatzkräfte eingetroffen: 700 Helfer kämpfen gegen die Flammen

Inzwischen sind 700 Einsatzkräfte auf sächischer Seite im Einsatz gegen den Brand in der Gohrischheide. Das teile das Landkreisamt Meißen am frühen Abend mit.

Inzwischen sind mehr als 1300 Hektar Fläche vom Feuer betroffen. Wann der Waldbrand als gelöscht gemeldet werden kann, ist noch nicht abzusehen.

Mehr zum Thema Waldbrand: