Rechte Buchmesse "SeitenWechsel": Hunderte bei Protesten in Halle

Von Inga Jahn

Halle (Saale) - Der erste Tag der umstrittenen Buchmesse "SeitenWechsel" in Halle ist von Protesten begleitet worden.

Auf einer Buchmesse in Halle präsentieren sich auch Verlage, die der rechtsextremen Szene zugeordnet werden. Das hat am Samstag viele Menschen auf die Straße gebracht.
Auf einer Buchmesse in Halle präsentieren sich auch Verlage, die der rechtsextremen Szene zugeordnet werden. Das hat am Samstag viele Menschen auf die Straße gebracht.  © Sebastian Willnow/dpa

An einem Aufzug zum Messegelände beteiligten sich am Samstag ersten Schätzungen der Polizei zufolge etwa 600 Menschen mit Transparenten und Plakaten, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Demonstrationszugs hatten demnach kurzzeitig sitzend eine Zufahrt zum Veranstaltungsgelände blockiert, wo sich an diesem Wochenende rund 100 Aussteller präsentieren.

Darunter soll auch der Verlag Antaios sein, der seit 2024 vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextrem" eingestuft wird.

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Dem Sprecher zufolge kam es im Rahmen der Proteste vereinzelt zu Straftaten wie kleineren Körperverletzungsdelikten. Größere Zwischenfälle habe es bislang keine gegeben, hieß es.

Demonstrierende stehen mit Protestschildern an der Messe.
Demonstrierende stehen mit Protestschildern an der Messe.  © Sebastian Willnow/dpa

Yücel: "Sehr rechte bis rechtsradikale Buchmesse"

Rund um das Messegelände beteiligten sich Menschen außerdem an drei Kundgebungen unter dem Motto "Rechte Buchmesse stoppen". Hierfür lagen der Polizei zunächst keine Teilnehmerzahlen vor. Am Abend soll es eine weitere Versammlung am Neuen Theater geben, hieß es.

Die Buchmesse "SeitenWechsel" wurde von der Dresdner Buchhändlerin und Verlegerin Susanne Dagen (53) ins Leben gerufen.

Deniz Yücel (52), Sprecher der Autorenvereinigung PEN Berlin, hatte die Messe in der "Mitteldeutschen Zeitung" als "sehr rechte bis rechtsradikale Buchmesse" bezeichnet.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa

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