Verfassungsschutz Niedersachsen: Rechtsextremismus größte Gefahr

Hannover - Laut niedersächsischem Landesverfassungsschutz geben insbesondere sogenannte Mischszenen Anlass zur Sorge. Wieso diese Szenen so gefährlich werden könnten.

Dirk Pejril (53), Axel Brockmann (54), Direktor der Polizei im Innenministerium, und Boris Pistorius (62, SPD, v.l.n.r.) bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Kriminalitätsstatistik. (Archivbild)
Dirk Pejril (53), Axel Brockmann (54), Direktor der Polizei im Innenministerium, und Boris Pistorius (62, SPD, v.l.n.r.) bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Kriminalitätsstatistik. (Archivbild)

"Aktuell beobachten wir das Entstehen von Mischszenen, die sich aus Rechtsextremisten, Reichsbürgern, Verschwörungstheoretikern und Corona-Leugnern zusammensetzen", sagte Dirk Pejril (53), Präsident des niedersächsischen Verfassungsschutzes, der Braunschweiger Zeitung am Montag.

Eine "brisante Vermengung", die ein "enormes Potenzial" entwickeln könnte, entstehe durch den Umstand, dass diese sogenannten Mischszenen auch bei Teilen der Gesellschaft die klassischen extremistischen Milieus gegenüber sonst nicht offen gegenüber stünden, auf Anklang stoßen.

Pejril beklagt ferner den Verlust der "Fähigkeit zu Diskursen auf der Basis gemeinsamer Leitmedien" und bezieht sich dabei auf das geänderte Informationsverhalten der Menschen.

"Die Razzien in der Reichsbürgerszene Anfang Dezember in elf Bundesländern zeigen, dass der Schutz unserer Verfassung wichtiger denn je ist", sagte Pejril der Zeitung.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

Mehr zum Thema Rechtsextremismus: