Hotelbett im Urlaub zu klein? Dieses neue Urteil könnte richtungsweisend sein

Hannover - Manchmal kommt es auf jeden Zentimeter an: Für einen erholsamen Urlaub sollte jeder Gast im Hotelbett schon mehr Platz haben als 70 Zentimeter.

Laut einem neuen Urteil sollte jeder Urlauber im Bett mehr als 70 Zentimeter Platz haben.
Laut einem neuen Urteil sollte jeder Urlauber im Bett mehr als 70 Zentimeter Platz haben.  © Jan Woitas/dpa

Dieser Überzeugung ist zumindest das Amtsgericht Hannover, wie aus einem aktuellen Urteil hervorgeht.

Weil sich zwei Urlauber auf Mauritius ein 1,40 Meter breites Bett teilen mussten, erhält ein Kläger aus Hamm in Nordrhein-Westfalen 15 Prozent seines Reisepreises zurück, wie das Gericht am Montag mitteilte.

Der Mann hatte nach Angaben eines Gerichtssprechers bei der Hochzeitsreise neben dem Zimmer für sich und seine Frau ein Dreibettzimmer für drei Mitreisende gebucht.

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Nach einigem Hin und Her sei den Begleitern vor Ort ein Zimmer mit zwei Betten mit jeweils 1,40 Meter Breite zur Verfügung gestellt worden.

Das Gericht entschied nun aber, dass Reisende in einem Hotel, das der Veranstalter selbst mit fünf "Sonnen" bewertet, jeweils mit einem Schlafplatz von mehr als 70 Zentimetern Breite rechnen dürfen (Aktenzeichen 471 C 6110/23).

Im Prospekt sei von einem "besonders hochwertigen Hotel" mit "komfortabler Ausstattung" die Rede gewesen, sagte der Gerichtssprecher.

Weil die angebotene Ausstattung nach Auffassung des Gerichts nicht der vertraglichen Vereinbarung entsprach, erhält der Kläger 734,60 Euro zurück. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, eine Berufung ist möglich.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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