Tourist schreibt miese Hotel-Bewertung und wird verhaftet

Bangkok - In Thailand wurde ein Tourist verhaftet, nachdem er für ein Hotel eine negative Bewertung geschrieben hatte.

Das Coronavirus sorgt in Thailand für nahezu leere Ferienorte. Da sind Hotels auf gute Bewertungen angewiesen.
Das Coronavirus sorgt in Thailand für nahezu leere Ferienorte. Da sind Hotels auf gute Bewertungen angewiesen.  © 123rf.com/Jitawat Chanpraneet

Trotz des Coronavirus' findet der Inlandstourismus in Thailand noch immer statt. Einheimische sowie Mitarbeiter internationaler Organisationen, die in dem südostasiatischen Land tätig sind, reisen gerade an die nahezu leeren Ferienorte.

Ein beliebtes Ziel ist dabei die Insel Koh Chang, die für ihre Sandstrände und das türkisfarbene Wasser berühmt ist.

Doch der Besuch im Sea View Resort auf der Insel brachte den Amerikaner Wesley Barnes in heftige Schwierigkeiten! Denn als er nun wieder nach Koh Chang kam, wurde er von der Einwanderungspolizei festgenommen.

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Wie die Behörden am Samstag mitteilten, wurde er von dem Resort verklagt, weil er beim Reiseportal "Tripadvisor" im Juli eine wenig schmeichelhafte Beurteilung hinterlassen hatte.

Unter anderem soll Barnes geschrieben haben, dass er auf "unfreundliche Mitarbeiter" gestoßen ist, die "so tun, als wollten sie niemanden hier haben". Außerdem beschuldigte er das Hotel der "modernen Sklaverei".

Laut "Bangkok Post" reichte der Resort-Eigentümer eine Beschwerde ein, weil der Tourist noch weitere schlechte Bewertungen auf verschiedenen Websites über die Ferienanlage verfasste. 

Seiner Meinung nach habe der Angeklagte ausschließlich unfaire Online-Bewertungen für sein Hotel veröffentlicht. Er beschuldigte ihn zudem, "den Ruf des Hotels geschädigt zu haben". 

Tripadvisor entfernt Kritik

"Wir haben uns entschieden, eine Beschwerde einzureichen, um abschreckend zu wirken, da wir verstanden haben, dass er auf absehbare Zeit Woche für Woche weiterhin negative Bewertungen schreiben wird", hieß es in einer Erklärung des Hotels.

Inzwischen kam der Amerikaner gegen Kaution frei. Es wird geprüft, ob er möglicherweise gegen Thailands berüchtigtes Anti-Diffamierungsgesetze verstoßen hat. Menschenrechtsgruppen kritisieren, dass das Gesetz benutzt werde, um die freie Meinungsäußerung zu unterdrücken.

Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen ihm bis zu zwei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 200.000 Baht (5400 Euro).

Tripadvisor entfernte die Bewertung von Wesley Barnes nach einer Woche wegen Verstoßes gegen seine Richtlinien.

Titelfoto: 123rf.com/Jitawat Chanpraneet

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