Bistümer lösen Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch auf

Dresden - Die Bischöfe vom Erzbistum Berlin, den Bistümern Dresden-Meißen und Görlitz sowie der Katholischen Militärseelsorge haben die Interdiözesane Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs aufgelöst.

Das Bistum Dresden-Meißen teilte mit, dass die Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs aufgrund "kommunikativer Probleme" aufgelöst wird. (Symbolfoto)
Das Bistum Dresden-Meißen teilte mit, dass die Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs aufgrund "kommunikativer Probleme" aufgelöst wird. (Symbolfoto)  © DPA/Robert Michael

Als Ursachen benannte das Bistum Dresden-Meißen in einer Mitteilung "kommunikative Probleme" und eine dysfunktionale Arbeit. In der Folge seien immer mehr Mitglieder aus der Kommission ausgetreten.

Die Bischöfe bedauerten diese Entwicklung und wollen sorgfältig prüfen, wie diese Aufarbeitung konstruktiv fortgeführt werden kann. Das könne etwa bedeuten, dass eine andere Kommission eingesetzt wird, die sich dann gezielt mit den Fällen innerhalb der eigenen Diözese befasst, hieß es auf Nachfrage.

Entschädigungszahlungen an Opfer seien davon nicht betroffen. Kritik kommt von der Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Kerstin Claus (56). Für sie ist die Auflösung ein "fatales Signal".

Die sogenannte MHG-Studie von 2018, ein bundesweites Forschungsprojekt, hatte im Bistum Dresden-Meißen im Zeitraum von 1960 bis 2000 und von 2010 bis 2018 insgesamt 15 Täter und 28 Opfer erfasst.

Titelfoto: DPA/Robert Michael

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