Darum entschied sich der neue Papst für Namen "Leo"

Vatikanstadt - Als am Donnerstag weißer Rauch aus der Sixtinische Kapelle aufstieg, wurde aus dem US-Amerikaner Robert F. Prevost (69) der neue Papst Leo XIV. Doch warum entschied sich das neu gewählte Oberhaupt der katholischen Kirche ausgerechnet für den Namen "Leo"?

Papst Leo XIV. (69) hat verraten, warum er ausgerechnet den Namen "Leo" angenommen hat.
Papst Leo XIV. (69) hat verraten, warum er ausgerechnet den Namen "Leo" angenommen hat.  © Oliver Weiken/dpa

Der neue Papst ist einerseits der Nachfolger seines verstorbenen Vorgängers Papst Franziskus (†88). Andererseits tritt er mit der Wahl seines Namens auch in die Fußstapfen von Leo XIII., der von 1887 bis 1903 Papst gewesen ist.

"Es gibt verschiedene Gründe, aber in erster Linie, weil Papst Leo XIII. mit der berühmten Enzyklika Rerum novarum die soziale Frage im Zusammenhang mit der ersten großen industriellen Revolution angesprochen hat", sagte Papst Leo XIV. in seiner ersten Rede vor dem Kardinalskollegium am Samstag.

In jener 1981 veröffentlichten Enzyklika hatte Leo XIII. unter anderem Stellung zu dem Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern bezogen sowie sozialistischen Umverteilungsideen eine Abfuhr erteilt. Auch aufgrund dieser Niederschrift ging er als "politischer Papst" in die Geschichtsbücher ein.

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Wie auch sein namentlicher Vorgänger sieht sich Papst Leo XIV. heutzutage erneut in Zeiten einer neuen Industriellen Revolution an der Spitze der Kirche. Während Gesellschaft und Wirtschaft zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert aufgrund neuer Möglichkeiten der Massenproduktion umgewälzt wurden, seien es in der heutigen Zeit vor allem die Fortschritte in der künstlichen Intelligenz (KI), auf die die Kirche eine passende Antwort liefern müsse.

"Und heute bietet die Kirche allen den Schatz ihrer Soziallehre an, um auf eine weitere industrielle Revolution und auf die Entwicklungen der künstlichen Intelligenz zu antworten, die neue Herausforderungen im Hinblick auf die Verteidigung der Menschenwürde, der Gerechtigkeit und der Arbeit mit sich bringen", sagte der neue Papst.

Titelfoto: Oliver Weiken/dpa

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