Überraschende Wahl: Das ist Papst Leo XIV.

Rom (Italien) - Die katholische Kirche hat einen neuen Papst: einen US-Amerikaner! Die 133 Kardinäle des Konklaves wählte nach nur 24 Stunden Robert F. Prevost (69) völlig überraschend zum Nachfolger für den verstorbenen Papst Franziskus (†88). Kurz nach 18 Uhr brandete Jubel auf in Rom, denn über der Sixtinische Kapelle stieg weißer Rauch auf. Der 267. Papst der katholischen Kirche wählt den Namen Leo XIV.

Unter tosendem Jubel trat Robert F. Prevost (69) als neuer Papst Leo XIV. auf den Balkon des Petersdoms.
Unter tosendem Jubel trat Robert F. Prevost (69) als neuer Papst Leo XIV. auf den Balkon des Petersdoms.  © IMAGO/Antonio Balasco

"Der Friede sei mit Euch allen!" Mit diesen Worten begrüßte der frischgewählte Papst Leo XIV. kurz vor 19.30 Uhr unter tosendem Applaus Zehntausende Gläubige auf dem Petersplatz und den umliegenden Straßen sowie 1,4 Milliarden Katholiken weltweit.

Die Wahl von Robert F. Prevost kann als Kompromiss verstanden werden - und zugleich als Signal der Einheit. Prevost vereint amerikanische Herkunft, lateinamerikanische Prägung (er spricht fließend Spanisch) und römische Führungserfahrung.

Damit wurde er zum Konsenskandidaten eines Kardinalskollegiums, das kulturelle wie kirchenpolitische Gegensätze zu überwinden hatte.

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Geboren 1955 in Chicago als Sohn von Eltern mit französisch-spanisch-italienischen Wurzeln, studierte Prevost zunächst Mathematik, bevor er 1977 dem Augustinerorden beitrat. 1982 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Später promovierte er dort in Kirchenrecht.

Ab Mitte der 1980er-Jahre war Prevost als Missionar in Peru tätig. Dort gründete er Pfarreien, leitete ein Priesterseminar und war in der Bischofsausbildung aktiv.

Mehr als 15.000 Gläubige drängten sich auf dem Petersplatz, um den neuen Papst zu begrüßen.
Mehr als 15.000 Gläubige drängten sich auf dem Petersplatz, um den neuen Papst zu begrüßen.  © Marijan Murat/dpa

Prevost setzt auf Vermittlung und Wandel

Habemus Papam! Kurz nach 18 Uhr stieg weißer Rauch auf - die Entscheidung ist gefallen.
Habemus Papam! Kurz nach 18 Uhr stieg weißer Rauch auf - die Entscheidung ist gefallen.  © Alessandra Tarantino/AP/dpa

2015 ernannte ihn Papst Franziskus zum Bischof von Chiclayo, einer Diözese im Norden des Landes. Während der politischen Krisen setzte er sich für Stabilität ein.

2023 folgte der Aufstieg zum Leiter des mächtigen Dikasteriums für die Bischöfe - jener Vatikanbehörde, die weltweit Bischöfe auswählt. Im selben Jahr folgte der Kardinalshut - und am heutigen Donnerstag der Bischofsstab des Papstes.

Prevost steht für Kontinuität im Sinne von Franziskus. Er gilt als einer, der zuhört, vermittelt und Wandel will, ohne zu polarisieren. In seinen ersten Worten auf Italienisch, Spanisch und Latein versuchte er, Zuversicht zu vermitteln: "Das Böse wird nicht überhand gewinnen."

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US-Präsident Donald Trump (78) sprach in einer ersten Reaktion von einer "großen Ehre" und gratulierte seinem Landsmann: "Es ist solch eine Ehre, zu realisieren, dass er der erste amerikanische Papst ist."

Titelfoto: IMAGO/Antonio Balasco

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