Nächster Streik angekündigt! Drei Tage Stillstand bei der Bahn

Berlin - Die GDL will die Deutsche Bahn erneut bestreiken! Schon zur Wochenmitte soll es losgehen.

Die Züge der Deutschen Bahn werden wohl ab Mittwoch stillstehen.
Die Züge der Deutschen Bahn werden wohl ab Mittwoch stillstehen.  © dpa/Thomas Banneyer

Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer dauere laut einer Mitteilung drei Tage an.

Von der Nacht zum Mittwoch, ab 2 Uhr, soll der Personenverkehr für 64 Stunden zum Erliegen kommen. Am Freitag um 18 Uhr soll die Arbeitsniederlegung zu Ende sein.

Zuvor soll der Güterverkehr schon ab Dienstagabend zum Erliegen kommen.

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"Der DB-Konzern hat den Weihnachtsfrieden nicht genutzt, um mit einem verhandlungsfähigen Angebot Arbeitskampfmaßnahmen entgegenzuwirken", teilte die Gewerkschaft am heutigen Sonntagabend mit.

In einer Urabstimmung kurz vor Weihnachten hatten sich 97 Prozent der GDL-Mitglieder für einen Streik ausgesprochen. Auch unbefristete Maßnahmen standen zu diesem Zeitpunkt im Raum.

"Das, was jetzt kommt, wird kräftiger, wird länger, wird härter für die Kunden", kündigte Gewerkschafts-Boss Claus Weselsky (64) im Dezember an.

Das fordert die GDL – und das bietet die Bahn

Die GDL will den Verkehr drei Tage lang lahmlegen.
Die GDL will den Verkehr drei Tage lang lahmlegen.  © dpa/Soeren Stache

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer fordert neben 555 Euro mehr pro Monat etwa einen Inflationsausgleich. Auch soll die Wochenarbeitszeit reduziert werden. Die Bahn argumentiert jedoch, dass dies aufgrund des Fachkräftemangels nicht möglich sei. Zudem bot sie bisher elf Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 32 Monaten an.

Inzwischen schloss die GDL neue Tarifverträge mit Netinera und Go-Ahead ab (Sockelbeitrags-Erhöhung von 420 Euro).

"Diese erfolgreichen Abschlüsse dienen der GDL als Marktreferenz und werden von der DB AG offensichtlich bewusst ignoriert", teilte die Gewerkschaft mit.

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Und weiter: "Mit unerträglicher Arroganz werden damit seitens der DB AG, City-Bahn Chemnitz und der Transdev die eigenen Mitarbeiter ignoriert, die sich bei der Urabstimmung am 19. Dezember 2023 mit einer überwältigenden Zustimmung von 97 Prozent für eine Ausweitung der Arbeitskämpfe ausgesprochen und damit ihren Unmut über die gegenwärtigen Arbeitsbedingungen unmissverständlich zu Ausdruck gebracht haben."

Die Streikführer bemängeln, dass die Bahn vor wenigen Tagen öffentlichkeitswirksam ein neues Angebot unterbreitet hat, welches "keine konkrete Summe" für eine Lohnerhöhung nenne und insgesamt "nebulös" bleibe, wie es die GDL formulierte.

Die Gewerkschaft nannte den Personalvorstand der Deutschen Bahn "weltfremd und entfernt vom Arbeitgeber". Man sehe sich deshalb gezwungen, den Druck auf das Unternehmen zu erhöhen.

Titelfoto: dpa/Thomas Banneyer

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