Fernfahrer-Streik geht in die nächste Runde: Spediteur schlägt mit Anwalt zurück

Gräfenhausen - Im Zusammenhang mit dem Streik osteuropäischer und zentralasiatischer Fernfahrer auf der südhessischen Raststätte Gräfenhausen hat der Anwalt eines polnischen Speditionsunternehmens Anzeige erstattet.

Seit drei Wochen befinden sich die Fernfahrer bereits im Streik.
Seit drei Wochen befinden sich die Fernfahrer bereits im Streik.  © Sebastian Gollnow/dpa

In der Anzeige gehe es um die mutmaßliche Unterschlagung von 39 Lastwagen, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt am Donnerstag mit. Eine Anzeige wegen unterbliebener Lohnzahlungen sei hingegen bisher nicht bekannt.

Seit drei Wochen streiken mehr als 60 Fahrer vor allem aus Georgien und Usbekistan, die von dem polnischen Unternehmen ausstehenden Lohn fordern.

Nach Angaben der Fahrer sind sie seit Wochen, teilweise seit Monaten, nicht bezahlt worden. Deutsche Gewerkschaften und Berater des Netzwerks "faire Mobilität" unterstützen die Fahrer.

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Auch Privatleute kommen immer wieder zum Versammlungsort der Fahrer, um Lebensmittel, Getränke oder Hygieneartikel als Zeichen der Unterstützung und Solidarität zu bringen.

Jetzt hat der Spediteur Anzeige wegen Unterschlagung von 39 Lastwagen erstattet.
Jetzt hat der Spediteur Anzeige wegen Unterschlagung von 39 Lastwagen erstattet.  © Sebastian Gollnow/dpa
Die streikenden Fernfahrer erfahren viel Unterstützung von Gewerkschaften und auch von Privatleuten.
Die streikenden Fernfahrer erfahren viel Unterstützung von Gewerkschaften und auch von Privatleuten.  © Sebastian Gollnow/dpa

Spediteur wollte Lastwagen mit Gewalt übernehmen

Am vergangenen Freitag war der Speditionsunternehmer mit einer Gruppe martialisch wirkender Sicherheitsleute zu der Raststätte gereist und hatte versucht, die Lastwagen zu übernehmen.

Die Polizei schritt daraufhin ein, der Spediteur und 18 Sicherheitsleute wurden vorübergehend festgenommen. Die Ermittlungen gegen sie laufen noch.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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