Hilfskräfte durch Befristungen "abhängig gehalten": Warnstreik an Leipziger Hochschulen

Leipzig - Die Gewerkschaft ver.di bestreikt am heutigen Montag deutschlandweit, so auch in Sachsen, die Hochschulen. Auch in Leipzig werden zahlreiche Beschäftigte und Studenten zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

An den Leipziger Universitäten wird am Montag gestreikt.
An den Leipziger Universitäten wird am Montag gestreikt.  © News5/Grube

Konkret rufe man laut der Gewerkschaft sowohl die Beschäftigten, Praktikanten und Azubis als auch die Studierenden der Universität Leipzig, der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK), der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt (KOWA), des Studentenwerks sowie der Akademie der Wissenschaften zum Warnstreik auf.

Die Studentischen Beschäftigten der Universität Leipzig sind zudem zum Partizipationsstreik aufgerufen.

Dazu wird es ab 11 Uhr eine Kundgebung auf dem Hauptcampus am Augustusplatz geben.

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In aktuellen Tarifverhandlungen fordert ver.di für die Beschäftigten 10,5 Prozent bzw. mindestens 500 Euro mehr Arbeitslohn pro Monat.

Auch die Azubis und Praktikanten sollen nicht zu kurz kommen – sie sollen 200 Euro mehr bekommen. Obendrein sollen Auszubildende zukünftig unbefristet übernommen werden.

ver.di fordert Tarifbindung für studentische Beschäftigte

Die Streikenden waren mit Bannern und Plakaten ausgestattet.
Die Streikenden waren mit Bannern und Plakaten ausgestattet.  © Leipzig Livereport

Da es für Hunderttausende studentische Hilfskräfte bundesweit keine Tarifbindung gibt, sollen auch für diese entsprechende Tarifverträge durchgesetzt werden.

Sie seien derzeit "von den regelmäßigen tariflichen Lohnerhöhungen der anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst ausgeschlossen und werden durch Kettenbefristungen abhängig gehalten", so die Gewerkschaft weiter.

Viele studentische Beschäftigte haben einer Umfrage zufolge beispielsweise nicht einmal Anspruch auf Urlaubstage. Mehr als drei Viertel von ihnen müssen mit einem Gesamteinkommen von unter 1250 Euro im Monat zurechtkommen, sodass sie als armutsgefährdet gelten.

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Der Warnstreik soll bereits morgens 5 Uhr beginnen und den ganzen Tag lang andauern.

Originalmeldung vom 17. November, 21.04 Uhr; aktualisiert am 20. November, 8.11 Uhr

Titelfoto: News5/Grube

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