Streik im regionalen Busverkehr legt ländliche Gebiete lahm
Von Daniel Josling
Magdeburg - In weiten Teilen Sachsen-Anhalts steht seit dem heutigen Betriebsbeginn der lokale Busverkehr still.
Alles in Kürze
- Warnstreik im regionalen Busverkehr Sachsen-Anhalts
- Ländliche Gebiete wie Salzlandkreis und Harz betroffen
- Gewerkschaft ver.di fordert 8-14% Einkommenserhöhung
- Arbeitgeber bieten bis zu 2,3% jährlich über drei Jahre
- Drei große Städte wie Magdeburg nicht vom Streik betroffen

Grund ist ein ganztägiger Warnstreik der Gewerkschaft ver.di im laufenden Tarifkonflikt mit mehreren regionalen Verkehrsbetrieben.
Betroffen sind vor allem ländliche Regionen wie der Salzlandkreis, der Harz, die Altmark sowie das Jerichower Land.
Der Ausstand richtet sich gegen das bisherige Angebot der Arbeitgeber, das laut ver.di deutlich hinter den Forderungen zurückbleibt.
Die Gewerkschaft verlangt eine Einkommenserhöhung zwischen acht und 14 Prozent – abhängig von der Beschäftigungsdauer – sowie eine monatliche Zusatzleistung von 50 Euro für Gewerkschaftsmitglieder bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Die Arbeitgeber bieten bis zu 2,3 Prozent jährlich über drei Jahre und lehnen Sonderregelungen für Mitglieder ab.
Drei große Städte nicht von Streik betroffen

Der Warnstreik betrifft unter anderem die BördeBus Verkehrsgesellschaft, die Harzer Verkehrsbetriebe, die Halberstädter Verkehrs-GmbH sowie die Personennahverkehrsgesellschaften in Burg, Genthin, dem Salzlandkreis und der Altmark.
Nicht gestreikt wird in Magdeburg, Halle, Dessau und im Burgenlandkreis – dort gilt ein anderer, ungekündigter Tarifvertrag.
Der Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN) sieht "zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund, einen Warnstreik durchzuführen". Die erste Verhandlungsrunde sei in konstruktiver Atmosphäre verlaufen, teilte der Verband mit.
Für den 10. Juni sei bereits ein weiterer Verhandlungstermin vereinbart worden. "Jeder weiß, dass ein Eröffnungsangebot noch keinen Abschluss darstellt", betonte Verhandlungsführer Uwe Gaßmann.
Zudem seien die Rahmenbedingungen der Tarifgespräche äußerst herausfordernd.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa