Forscher entdecken neue Schnecken-Art: Ein Detail überrascht

Bandar Seri Begawan - Im tropischen Regenwald des Sultanats Brunei haben Forscherinnen und Forscher eine neue Schneckenart mit unbewohnbarem Häuschen entdeckt.

Die neue Schneckenart wurde auf den Namen Microparmarion sallehi getauft.
Die neue Schneckenart wurde auf den Namen Microparmarion sallehi getauft.  © M. Schilthuizen/Taxon Expeditions/dpa

In einem Feldlager mitten im Dschungel des Ulu-Temburong-Nationalparks seien nach dem Fund der Tiere Untersuchungen inklusive einer DNA-Analyse durchgeführt worden, heißt es in einer Studie im Fachmagazin "Biodiversity Data Journal".

Das Ergebnis: Bei den fünf untersuchten Exemplaren handelt es sich um eine Art von sogenannten Halbnacktschnecken, die bisher von der Wissenschaft noch nicht beschrieben wurde. Die Spezies wurde auf den Namen Microparmarion sallehi getauft.

An der Entdeckung waren auch Laienforscher beteiligt, die gegen Geld Wissenschaftler in den Dschungel begleitet hatten.

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Halbnacktschnecken - oder "Semislugs" im Englischen - tragen zwar Häuser auf dem Rücken, jedoch sind diese zu klein, als dass sich die Weichtiere in sie zurückziehen könnten. Dennoch bieten die Schalen eine Art Schutz, ohne dem wurmartigen Körperbau im Weg zu stehen.

Auf der Insel Borneo, auf der sich Brunei befindet, gibt es besonders viele Exemplare des Halbnacktschneckentyps. Warum das so ist, ist bisher unklar. Jedoch ist Borneo berühmt für seine enorme Artenvielfalt.

Die meisten der etwa zehn bekannten Halbnacktschnecken-Arten der Gattung Microparmarion leben in kühlen Wäldern in den Bergen. Die Laienforscher waren deshalb überrascht, im Tieflandregenwald des Ulu-Temburong-Nationalparks auf Tiere dieser Gattung zu stoßen. 2018 war erstmals ein Exemplar gesichtet worden, jedoch gelang es erst im vergangenen Jahr, die neue Spezies zu erforschen und im Detail zu beschreiben.

Die Häuser der Schnecken sind viel zu klein, als dass sich die Weichtiere darin zurückziehen könnten.
Die Häuser der Schnecken sind viel zu klein, als dass sich die Weichtiere darin zurückziehen könnten.  © Pierre Escoubas/dpa

Die Tiere seien schwer zu finden, weil sie dämmerungs- und nachtaktiv und oft unter Blättern versteckt seien, heißt es in der Studie.

Titelfoto: M. Schilthuizen/Taxon Expeditions/dpa

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