Hunde und Katzen aufpäppeln: Dieser gut gemeinte Fehler kann geschwächte Tiere töten!

München - Was ist zu tun, wenn man ein geschwächtes Tier findet und es aufpäppeln möchte? Eine Tierärztin verrät, welchen gut gemeinten Fehler man auf gar keinen Fall begehen sollte. Er kann im schlimmsten Fall zum Tod führen!

Geschwächte Tiere sollte man langsam anfüttern. (Symbolbild)
Geschwächte Tiere sollte man langsam anfüttern. (Symbolbild)  © dambuster/123RF

Egal ob es sich um einen abgemagerten Igel, eine geschwächte Katze, ein ausgemergeltes Eichhörnchen oder einen hageren Hund handelt. Wenn unwissende Tierfreunde ein armes Geschöpf finden, ist meist die erste Handlung, dem Tier Futter in rauen Mengen anzubieten.

Doch das kann fatale Folgen haben!

"Bloß nicht!", warnt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V.. "Das kann das ausgehungerte Tier umbringen."

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In der Fachsprache wird das "Refeeding Syndrom" genannt. Die rasche Zufuhr von normalen Nahrungsmengen nach langer Zeit der Unterernährung bringt den Stoffwechsel zur Entgleisung, da die Prozesse plötzlich einsetzen.

Abbauvorgänge wandeln sich schlagartig in Aufbau-Sequenzen um, wofür jedoch aufgrund des tagelangen Futterentzuges lebenswichtige Mineralstoffe im Körper fehlen, um diese Kaskade fehlerfrei ablaufen zu lassen.

Typische Symptome sind unter anderem Ödeme, Krämpfe, Zittern.

"Meist treten die ersten Anzeichen des Syndroms drei bis fünf Tage nach der ersten Fütterung auf", berichtet die Veterinärin. Schließlich kann es zum allgemeinen Organversagen kommen und das Tier verstirbt.

"Refeeding Syndrom": So verhindert man den Stoffwechsel-Schock bei geschwächten Tieren

Um dieses schreckliche Szenario zu vermeiden, sollte der abgemagerte Hund oder die geschwächte Katze zunächst ganz vorsichtig angefüttert werden. Dabei gilt: Je stärker der Abmagerungsgrad des Tieres, umso vorsichtiger muss die Fütterung eingeleitet werden.

Die Expertin rät dem Tier zunächst nur etwa 10 Prozent des täglichen Futterbedarfs anzubieten. Die Ration sollte im Laufe der ersten zwei Wochen auf 100 Prozent gesteigert werden.

Zudem sollte man kohlenhydratarmes Futter verwenden, damit der Glukosestoffwechsel langsam Fahrt aufnehmen kann.

So können sich die geschwächten Tiere langsam, aber sicher erholen.

Titelfoto: dambuster/123RF

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