Frau weigert sich Blindenhund in Lokal zu akzeptieren, dann greift der Restaurantbesitzer durch

Toa Payoh (Singapur) - Alle Hunde sind dreckig und haben nichts in Restaurants zu suchen - Das gilt auch für Blindenhunde! So rechtfertigte die Besucherin eines Lokals in Singapur ihre Hygiene-Bedenken, beim Anblick des Vierbeiners. Und als man diese ihrer Meinung nach nicht ernst nahm, druckte sie einfach ihre fixe Google-Suche aus und brach in den Stand ein.

Der Blindenhund der sehbehinderten Frau, die im "Poh Kee Chicken Rice" ein Stammgast ist. Laut Herr Poh sei es das erste Mal in 20 Jahre gewesen, dass er eine derartige Diskriminierung erlebt hat.
Der Blindenhund der sehbehinderten Frau, die im "Poh Kee Chicken Rice" ein Stammgast ist. Laut Herr Poh sei es das erste Mal in 20 Jahre gewesen, dass er eine derartige Diskriminierung erlebt hat.  © Screenshot: Facebook/Michael Poh

Dass man ihr sagte, Begleithunde würde man nicht nur an dem betreffenden Stand dulden, sondern überall, da ihre Besitzer auf sie angewiesen sind, war der Dame dabei vollkommen egal. So egal, dass sie nicht einmal explizit nach Begleit- oder Blindenhunden suchte, als sie "Beweise" für ihre These vorlegte.

Wie Herr Poh (43), der Besitzer des Restaurants "Poh Kee Chicken Rice" auf seinem Facebook-Account teilte, war die Dame allerdings auch mit dessen Frau, die am vergangenen Freitagabend mit ihrem Mann das Essen zubereitete und die Gäste bediente unzufrieden.

"[Sie] behauptete, meine Frau habe sich nach dem Servieren nicht die Hände gewaschen. Meine Frau sagte ihr freundlich, dass sie es tat, aber die Dame behauptete, dass sie es nicht gesehen hätte", schrieb der Restaurantbesitzer.

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Frau Poh (42) erzählte, dass die unglückliche Frau so weit weg vom Koch-Bereich gesessen hatte, dass sie unmöglich gesehen haben konnte, ob sie sich die Hände gewaschen hatte.

Als dann auch der Besitzer des Restaurants aus der Küche kam, wetterte der unzufriedene Gast gegen den Blindenhund.

Sogar umliegende Stände werden von der unzufriedenen Frau in die Geschichte gezogen

Am Sonntag war der Stand des "Poh Kee Chicken Rice" leer. Das machte sich die unzufriedene Dame zunutze.
Am Sonntag war der Stand des "Poh Kee Chicken Rice" leer. Das machte sich die unzufriedene Dame zunutze.  © Screenshot: Facebook/Poh Kee Chicken Rice

"Ich habe nett geantwortet, dass [das Tier] ein Blindenhund einer sehbehinderten Person sei, und [die Lebensmittelbehörde] SFA es Blindenhunden erlaubt ihre Besitzer in den Laden zu begleiten, unabhängig davon, ob zum Mitnehmen oder zum Essen", erklärte Herr Poh und forderte die Dame auf ihm einen gegenteiligen Beweis zu liefern.

Uneinsichtig drohte sie Herrn Poh "es ihm schwer machen zu werden", doch der Restaurant-Besitzer knickte nicht ein. "Ich weiß, dass ich keine Straftaten begangen habe und habe daher nicht an der Sache festgehalten", sagte er.

Am nächsten Tag bekam er einen ausgedruckten Screenshot vom Betreiber eines Coffee-Shops in der Nähe seines Lokals in die Hand gedrückt, welche die Frau überall verteilt hatte. Seinem Kollegen erklärte er, es habe sich um einen Blindenhund gehandelt.

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Doch die Frau meinte ihre Drohung offenbar sehr ernst, denn anstatt den Restaurantbesuch auf sich beruhen zu lassen, kam sie zurück zum "Poh Kee Chicken Rice" um den gleichen Zettel auf einen Tisch in der Nähe des Kassenbereichs zu kleben, als am vergangenen Sonntag niemand da war.

Durch diese Aktion wendete sich das Blatt allerdings und die Pohs waren am Zug.

Die Pohs schalten die Polizei ein

Die Dame machte sich nicht einmal die Mühe auf die offizielle Webseite der Lebensmittelbehörde von Singapur zu klicken (erster Eintrag), der ihre Annahme alle Hunde seien von Restaurantbesuchen ausgeschlossen, widerlegt hätte.
Die Dame machte sich nicht einmal die Mühe auf die offizielle Webseite der Lebensmittelbehörde von Singapur zu klicken (erster Eintrag), der ihre Annahme alle Hunde seien von Restaurantbesuchen ausgeschlossen, widerlegt hätte.  © Screenshot: Facebook/Poh Kee Chicken Rice

Das dreiste Verhalten der Frau, die an einem Sonntag unbefugt den Stand der Pohs betrat, würde man bei den örtlichen Behörden mindestens als Einbruch werten, aber auch Vandalismus und Belästigung könnten auf das Konto der Dame gehen.

"Wer weiß, welche dreisten Dinge sie in Zukunft tun wird, wenn ich keinen Bericht erstatte. Sie könnte meine Sachen vergiften und am Ende müssen meine Kunden und ich darunter leiden", schrieb Herr Poh, der den Fall mittels Foto- und Videoaufnahmen aus seinem Restaurant zur Anzeige brachte.

In einem Interview mit der Zeitung The Straits Time Singapore fügte der 43-Jährige hinzu, dass die sehbehinderte Frau nur wenige Orte habe, an denen sie essen könne und man Menschen mit Behinderungen das Leben nicht noch unnötig erschweren müsse.

"Sie hat nur wenige Orte zum Essen, weil es für sie gefährlich ist, zu weit zu reisen. Sehbehinderte Menschen haben bereits Probleme, und dennoch möchte man sie unterdrücken. Einfach leben und leben lassen", so Herr Poh.

Titelfoto: Bildmontage/Screenshots: Facebook/Michael Poh, Facebook/Poh Kee Chicken Rice

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