Bindung zum Hund: So erkennst Du ein gutes Verhältnis zwischen Tier und Mensch

Burglengenfeld - Sie ist der Gral einer jeden Hundeerziehung: die Bindung zum Halter. Doch was heißt das überhaupt?

Eine gute Bindung ist der Grundstein der Hund-Mensch-Beziehung. (Symbolbild)
Eine gute Bindung ist der Grundstein der Hund-Mensch-Beziehung. (Symbolbild)  © sonjachnyj/123RF

In Hundeschulen und Expertenvideos wird sie meist als oberstes Gut betrachtet: die Bindung zum Hund. Für Hundeexpertin Stephanie Salostowitz ist "Bindung" so alt wie die ganze Geschichte zwischen Menschen und Hund per se.

"Das hat nichts mit Liebe zu tun", stellt die Trainerin in ihrem YouTube-Video klar.

Von vornherein muss einem bewusst sein, dass die Bindung zum Halter, je nach Rasse variieren kann. Muss ein Hund zum Beispiel selbstständig arbeiten, wie es Herdenschutzhunde tun, wird er sich weniger stark an seinen Halter binden. Anders sieht es bei Rassen aus, die darauf gezüchtet wurden, eng mit ihren Haltern zusammenzuarbeiten, wie Hütehunde.

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Mit dem Jagdtrieb hat das jedoch nichts zu tun. Es wäre falsch davon auszugehen, dass keine Bindung vorhanden ist, nur weil ein Hund lieber Hasen jagt, statt mit dem Besitzer spazieren zu gehen, so Stephanie. "Man muss das einordnen können".

Vielmehr geht es bei der Bindung darum, was ein Hund seinem Besitzer entgegenbringt, ohne dass es abverlangt wird. Also zum Beispiel, dass er nach seiner "Arbeit" freiwillig zum Halter zurückkommt. Er hat damit absolutes Vertrauen in seinen Halter und versteht, dass er bei ihm am besten aufgehoben ist.

Vor allem Welpen werden einfach auf Menschen geprägt. Ältere Hunde lassen sich da weniger beeinflussen, so die Expertin, denn Bindung kann man nicht mit Futter und Spielsachen erkaufen.

So zeigt sich eine gute Bindung zum Hund

Im Freilauf lässt sich die Bindung des Hundes zum Mensch besonders gut beobachten. (Symbolbild)
Im Freilauf lässt sich die Bindung des Hundes zum Mensch besonders gut beobachten. (Symbolbild)  © Jaromír Chalabala/123RF

Extreme Bindungen hingegen kann sogar zum Problem werden: Manche Hunde sind so von ihren Herrchen abhängig, dass sie es nicht ertragen, allein zu bleiben.

Die Bindung darf nicht ausarten, sodass das Tier gar nichts mehr selbstständig machen kann, findet Stephanie. "Der goldene Mittelweg ist das, was man anstreben sollte".

Besonders gut erkennt man die Bindung zwischen Halter und Hund beim Freilauf, wenn sich das Tier im Zweifel immer für sein Herrchen, statt eine Ablenkung, entscheidet. Das heißt nicht, dass der Hund einem ständig am Rockzipfel hängt.

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Gut zu sehen ist das im Praxis-Video der Hundetrainerin, in dem sie mit ihrer Hündin "Ria" im Wald spazieren geht.

Wer jedoch in der Stadt lebt und seinen Hund nicht freilaufen lassen kann, muss sich keine Gedanken machen. Denn auch wenn man nur zusammen an der Schleppleine läuft, ist das Okay, findet Stephanie.

Gerade beim Thema "Hundeerziehung" gibt es unzählige Meinungen, die oft mehr verunsichern, als helfen."Hauptsache ihr seid zusammen glücklich", sagt die Expertin.

Stephanie Salostowitz leitet ein Hundezentrum in der Nähe von Burglengenfeld in der Oberpfalz. Sie bildet Jagdhunde aus und beschäftigt sich viel mit aufgeregten Hunden. Ihr Spezialgebiet sind ängstliche Hunde, die sie zu stabilen Begleitern ausbildet.

Salostowitz ist außerdem für ihre YouTube-Videos bekannt, in denen sie Hundebesitzern ausführlich Ratschläge gibt.

Titelfoto: sonjachnyj/123RF

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