Hunde-Mama wird von Jäger erschossen und durch Gegend geschliffen

Chantada (Spanien) - Ein bislang unbekannter Jäger soll in Chantada in Spanien eine Hundemutter gnadenlos niedergeschossen haben. Die Videoaufnahmen zeigen, wie er sie dann mehrere Meter hinter sich her zerrt. Durch eine Petition soll nun der Halter zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Hundedame wird vom beschuldigten Jäger schwer verletzt hinter sich her gezerrt.
Die Hundedame wird vom beschuldigten Jäger schwer verletzt hinter sich her gezerrt.  © Screenshot/Twitter/PartidoPACMA

Mehrere spanische Tierschutzorganisationen, darunter auch "PACMA", haben auf Twitter das Video der grausamen Tiermisshandlung veröffentlicht.

Zu sehen ist, wie eine unbekannte Person, die das schreckliche Video aufnimmt, einen Berg herunter und gleichzeitig einem Mann hinterherläuft. Als die Person dem Mann schließlich näher kommt, erkennt man, was dieser da eigentlich hinter sich her zerrt.

Einen mit Dreck verschmierten und schwer verletzten Hund, der sich scheinbar gar nicht mehr rühren kann. Brutal zerrt der unbekannte Mann ihn mit einem Stock, der mit einem Seil an das Hundehalsband geknotet ist, hinter sich her. Über Steine und durch einen Tunnel, in dem die filmende Person ihn schließlich einholt und anspricht.

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Völlig unbeeindruckt zerrt er das Tier weiter und "wirft" den Hund schließlich in einen Straßengraben.

Das Video endet.

Nach Angaben der Tierschutzorganisation PACMA handelt es sich bei dem unbekannten um einen Jäger, der seine Hundedame, vermutlich weil sie sechs Welpen geworfen hatte, kurz zuvor angeschossen hatte.

Durch den Schuss des Jägers war wohl auch der Mann, der den Missbrauch filmte, auf den Tierquäler aufmerksam geworden.

Laut der Naturschutzorganisation "Libera" verteidigte der Mann seine Aktion damit, dass er ja schließlich Jäger sei und erschießen könne, was er wolle.

Das sehen Tierschützer und viele andere aber natürlich anders und prangern ihn öffentlich auf Twitter an.

Die Tierschutzorganisation "Mundo Vivo" rettete nach eigenen Angaben später die sechs schutzlosen und verlassenen Hundewelpen wie auch die Hundemutter, die in eine Tierklinik gebracht wurde. Die Hundewelpen werden indes in einem Tierschutzzentrum versorgt.

Sollte der Fall von den Behörden geahndet und vor allem die Identität des Jägers herausgefunden werden, könnten dem Mann bis zu 18 Monate Haft wegen der Tierquälerei drohen.

Auf der Seite change.org wurde eine Petition eingerichtet, die die Spanische Regierung dazu bringen soll, etwas gegen den Halter zu unternehmen. Die Petition hat bereits über 22.000 Unterschriften.

Jagd auf Hunde in Deutschland

In Deutschland wird der Abschuss von Hunden und Katzen im §23 des Bundesjagdgesetzes gehandhabt. Hier wird bestimmt, dass das Wild vor wildernden Hunden und Katzen geschützt werden muss.

Ab wann wildern Hunde?

Generell herrscht große Angst davor, dass der Hund beim Spaziergang entwischt und dieser kurz darauf von einem Jäger erschossen wird. In der Brut- und Setzzeit gilt eine besondere Aufsichtspflicht für den Halter, denn in der Zeit zwischen April und Juli soll das Wild vor nachstellenden Hunden geschützt werden.

Ist der Hund entwischt, ist dieser nach dem Gesetz noch nicht am Wildern. Dies ist er erst, wenn er auf frischer Tat ertappt wurde, also bereits über einem Wildtier liegt und es reißt oder wenn er aktiv dem Wild hinterherjagt.

Aber es gibt auch Ausnahmen: Jagd-, Blinden-, Dienst- sowie Hirtenhunde sind vom Jagdschutz ausgenommen.

Sofern sie als solche Hunde erkenntlich sind, dürfen diese Hunde, selbst wenn sie Wildtiere jagen würden, nicht geschossen werden.

Wie schützt man sich als Halter?

Um sich und seinen Vierbeiner zu schützen, sollte man die lokalen Bestimmungen zum Leinenzwang kennen und seinen Hund in der Brut- und Setzzeit nicht freilaufen lassen.

Prüft beim Gassigehen mit dem Hund, ob das Geschirr oder das Halsband fest genug sitzt, damit der Hund nicht entwischen kann. Sollte dennoch mal was passieren und der Hund flieht und reißt ein Wildtier, so sollte man als Halter zunächst Ruhe bewahren und den Hund anleinen und zur Seite nehmen.

Sofern der Hund ein weibliches Reh im Frühjahr tötet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich im Gebüsch in der Nähe noch die Rehkitze befinden. In jedem Fall sollte man die Polizei oder den örtlichen Förster kontaktieren und über den Unfall informieren.

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