Kann ein Garten das Gassi gehen mit Hund ersetzen?

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will mit einer neuen Verordnung Hunden zukünftig ausreichend Bewegung und Fürsorge garantieren. Dabei sollen sich Hundehalter auch verpflichten, ihrem Vierbeiner mindestens zwei Mal am Tag genügend Auslauf zu ermöglichen.

Doch was ist mit jenen, die im Besitz eines großen Grundstücks sind? Kann der Garten das Gassigehen mit Hund ersetzen? Der Hunderatgeber klärt auf.

Viele Hunde lieben es, über offene Felder und Wege zu flitzen.
Viele Hunde lieben es, über offene Felder und Wege zu flitzen.  © Unsplash/Nick Fewings

Die neue Hunde-Verordnung, die das Bundeslandwirtschaftsministerium plant, ist in den Augen vieler Hundehalter und Tierfreunde längst überfällig.

Unter anderem sollen Hunde, die viele Stunden am Tag im Zwinger oder in Wohnungen gehalten werden, zukünftig per Gesetz dennoch Anspruch auf genügend Bewegung und Auslauf bekommen.

Glücklich sind all jene, die im Besitz eines Gartens sind und so ein ums andere Mal den Gassigang ausfallen lassen können. Aber kann die Beschäftigung im Garten den Auslauf außerhalb der Grundstücksmauern ersetzen?

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Experten und Hundetrainer sind sich einig, dass ein Garten das Gassi gehen auf Dauer nicht ersetzen kann.

Auch, wenn das Grundstück scheinbar noch so groß ist. Schließlich braucht der Hund neben der Bewegung neue Umweltreize und Eindrücke, um geistig wie auch körperlich ausgelastet zu bleiben.

Besonders für Welpen ist das tägliche Gassi gehen ein wichtiger Teil ihrer Sozialisation. Sie sind auf die Begegnungen unterwegs zu anderen Hunden und Menschen angewiesen. Aber auch das Kennenlernen neuer Sinneseindrücke wie vorbeifahrende Autos oder Fahrradfahrer, um später gelassen damit umgehen zu können.

Ist ein Hund draußen in der Natur, ist es in etwa so, als würde er "Zeitung lesen". Er erschnüffelt, welche anderen Hunde zuvor sein Revier gekreuzt haben und nimmt darüber hinaus noch viele andere Gerüche wahr, von denen Menschen nur ahnen können.

Ein Garten hingegen, und sei er noch so hundefreundlich gestaltet, bietet auf Dauer keine neuen Reize und wird schnell langweilig. Eher noch regt das Altbekannte den Vierbeiner zu Dummheiten an, die dieser aus Langeweile begeht. Dann fängt der Hund vielleicht an, im liebevoll gepflegten Blumenbeet zu Buddeln, vorbeigehende Spaziergänger zu verbellen oder auf Ästen giftiger Sträucher herumzukauen. Und das ist schließlich im Sinne von Niemandem.

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Ein Garten ersetzt das Gassi gehen zwar nicht, bietet aber trotzdem viele Möglichkeiten zum Spielen und Toben
Ein Garten ersetzt das Gassi gehen zwar nicht, bietet aber trotzdem viele Möglichkeiten zum Spielen und Toben  © Unsplash/Tommy Liu

Garten ist kein Ersatz, aber eine Erleichterung für Hundebesitzer

Dennoch ist ein hundefreundlicher Garten natürlich keineswegs schlecht. Statt einem Ersatz für den täglichen Spaziergang stellt er vielmehr eine hilfreiche Ergänzung dar, um den Hund bei Laune zu halten.

Ist man beispielsweise krank oder schüttet es wie aus Eimern, kann der kurze Gang in den Garten mit Hund eine enorme Erleichterung im Alltag darstellen.

Und natürlich bietet sich mit dem Garten gerade für junge Hunde eine geschützte Atmosphäre, um die ersten Grundkommandos zu lernen oder sich an neue Eindrücke heranzutasten.

Am Ende des Tages ist ein ausgelasteter Hund auch ein zufriedener Hund. Und das ist es schließlich, was alle Hundehalter sich von ihrem Vierbeiner wünschen.

Titelfoto: Unsplash/Nick Fewings

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