Kommt der Gassi-Zwang? Hundehalter empört über neuen Gesetzesvorschlag
Delaware (USA) - Ein Gesetzesvorschlag von der Tierrechtsorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) bringt derzeit zahlreiche Hundehalter in den USA auf die Palme.
Denn PETA fordert ein Gesetz, das Hundehalter verpflichten soll, ihre Vierbeiner mehrmals täglich auszuführen - und hat dazu bereits einen offiziellen Vorschlag an die Abgeordneten in Delaware übermittelt.
Laut PETA seien regelmäßige Spaziergänge nicht nur wichtig, weil Hunde "keine Blasen aus Stahl" haben, sondern auch, um Übergewicht und Krankheiten vorzubeugen.
Zudem bräuchten Hunde die geistige Anregung, um Stress, Langeweile und sogar depressive Verstimmungen zu vermeiden.
In der italienischen Stadt Turin sind bereits drei Hunde-Spaziergänge verpflichtend
PETA-Gründerin Ingrid Newkirk betont im Antrag:
"Für die meisten Hunde ist ein Spaziergang eine echte Erleichterung - im wahrsten Sinne des Wortes - eine Gelegenheit, mit ihrer feinen Nase die Umgebung zu erkunden und etwas anderes als vier Wände zu sehen [...] Ihnen das mindestens dreimal täglich zu ermöglichen, ist nicht zu viel verlangt."
Als Beispiel verweist sie auf Turin in Italien, wo Hundebesitzer bei weniger als drei Spaziergängen am Tag sogar mit Bußgeldern von bis zu 500 Euro rechnen müssen.
Delaware wäre damit der erste US-Bundesstaat mit einer solchen gesetzlichen Vorgabe.
Die Reaktion vieler Hundehalter ließ nicht lange auf sich warten
Auf PETAs Facebook-Seite häufen sich seitdem wütende Kommentare - vor allem wegen der starren Vorgabe von drei täglichen Spaziergängen.
Ein Nutzer schreibt sarkastisch:
"Ach ja. Ich soll meinen 16-jährigen Dackel mit Rückenproblemen dreimal täglich ausführen, sonst landet er im Tierheim, wo er wahrscheinlich eingeschläfert wird. Das wird sicher helfen."
Auch die praktische Umsetzung wird infrage gestellt:
"Wie soll das denn kontrolliert werden? Geht der Hundefänger etwa mit einer Checkliste von Tür zu Tür?"
Zudem weisen viele darauf hin, dass Hunde - genau wie Menschen - völlig unterschiedliche Bedürfnisse haben. Manche seien echte Laufmuffel oder gesundheitlich eingeschränkt.
Titelfoto: 123rf/gorgev