Von Tatjana Bojic
Rust - Der Europa-Park in Rust hat nach Misshandlungs-Vorwürfen eine Zirkusnummer mit einem Hunde-Dompteur aus dem Programm gestrichen.
Danach soll auf Videos zu sehen sein, wie ein Dompteur einen Hund mit einem Seil schlägt. Auch die Tierrechtsorganisation PETA hatte den Fall öffentlich gemacht. Woher der Hundehalter stammt, wollte der Europa-Park mit Verweis auf den Datenschutz nicht preisgeben.
Der Europa-Park teilte mit, die Vorstellung mit dem Hunde-Dompteur sei nach Bekanntwerden der Vorwürfe aus dem Programm genommen worden. "Der Umgang mit den Tieren macht uns sehr betroffen", hieß es. Der Umgang stehe im klaren Widerspruch zu den Werten des Europa-Parks.
"Wir haben direkt nach dem Bekanntwerden, bereits vor dem Hinweis durch die PETA, entschieden, die betreffende Darbietung umgehend aus dem Programm zu nehmen", sagte ein Sprecher den "Badischen Neuesten Nachrichten".
Nach Angaben von Kai Hockenjos, Sprecher des Landratsamts Ortenaukreis, hatte der Europa-Park selbst das Veterinäramt eingeschaltet.
"Unser Amt für Veterinärwesen nimmt Hinweise auf mögliche Verstöße gegen das Tierschutzrecht grundsätzlich sehr ernst und geht diesen mit der gebotenen Sorgfalt und Konsequenz nach", sagte Hockenjos der Zeitung.
Kontrolle auf Ersuchen des Europa-Parks
In diesem Fall sei auf Ersuchen des Europa-Parks Rust am 16. Dezember eine tierschutzrechtliche Kontrolle der dort im Rahmen des Winterzirkus eingesetzten Hunde sowie der zugehörigen Hunde-Tierhaltung durchgeführt worden.
Bei dieser Vor-Ort-Kontrolle seien keine Verstöße gegen das geltende Tierschutzrecht festgestellt worden, sagte der Sprecher dem Blatt.
Aber: "Die Sichtung dieses Materials ergab, dass auf einem der Videos ein klar tierschutzwidriges Verhalten gegenüber einem Hund zu erkennen ist", sagt Hockenjos. Daraufhin erstattete das Amt Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Offenburg.