Tierheim-Mitarbeiter sind ratlos: Darum wird es für den lieben Rüden wohl kein Happy End geben

Aschaffenburg - Für "Amal" aus dem Tierheim in Aschaffenburg wird es wohl kein typisches Happy End geben. Aber vielleicht hat er ja sein Glück bereits gefunden.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Aschaffenburger Tierheims sind sich nicht sicher: Ist es für den lieben "Amal" vielleicht das Beste, gar nicht vermittelt zu werden?
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Aschaffenburger Tierheims sind sich nicht sicher: Ist es für den lieben "Amal" vielleicht das Beste, gar nicht vermittelt zu werden?  © Tierschutzverein Aschaffenburg und Umgebung e.V.

Denn während es für viele Hunde das Beste ist, wenn sie in ein neues, liebevolles Zuhause vermittelt werden können, sind sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Aschaffenburger Tierheims bei dem 2009 geborenen Rüden in dieser Hinsicht alles andere als sicher.

Aber der Reihe nach: Laut dem Tierheim ist über die ersten Lebensjahre des Hundes wenig bekannt. Er wuchs in Rumänien auf, wohl als Straßenhund. 2020 kam er schließlich in ein Tierheim nach Deutschland, von wo aus er an eine Familie vermittelt werden konnte.

Obwohl seine neuen Halter Erfahrung mit Hunden hatten und "Amal" gleich von mehreren Artgenossen umgeben war, zeigte sich bald, dass der Rüde mit einem "normalen" Hundeleben nicht klarkommt.

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Zum einen weigerte er sich, das Haus zu betreten. Versuche, ihn nach drinnen zu holen, scheiterten, da "Amal" in Räumen schlichtweg in Panik geriet. Zum anderen war es aber auch keine Lösung, ihn im Garten zu lassen.

Dort wurde zwar eigens für ihn ein Carport als Bleibe eingerichtet. Und es war auch alles in Ordnung, solange "Amal" die anderen Hunde um sich hatte. Allerdings wollten diese auch mal länger Gassi gehen oder sich im Haus bei ihren Menschen aufhalten.

Sobald "Amal" alleine im Garten war, fing er an, herzzerreißend zu jaulen

Seine Halter hatten für "Amal" einen Carport eingerichtet, da er sich weigerte, die Wohnung zu betreten. (Symbolbild)
Seine Halter hatten für "Amal" einen Carport eingerichtet, da er sich weigerte, die Wohnung zu betreten. (Symbolbild)  © 123rf/visual productions

Sobald der Rüde alleine war, fühlte er sich einsam, unglücklich und wurde unruhig. Wie die Mitarbeiter des Tierheims sagen, habe er dann herzzerreißend gejault. Bereits nach wenigen Tagen bei seiner neuen Familie habe er es alleine draußen nicht mehr ausgehalten und es sei ihm gelungen, sich unter dem den Garten umgrenzenden Zaun hindurch in die Freiheit zu graben.

Zwar sei "Amal" wiedergekommen, büxte aber immer wieder aus und lief zu den Nachbarn. Seine Halter machten sich deshalb natürlich Sorgen. Was wäre, wenn der Hund einmal nicht zu den Nachbarn laufen und verschwinden sollte?

Man überlegte, den Zaun rund um das Gelände einzubetonieren, was sich allerdings als zu aufwendig zeigte. Also wandten sich die Halter an das Tierheim, um sich professionelle Beratung einzuholen.

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Die Tierpfleger waren dann sogar vor Ort, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Allerdings kamen sie zu dem Schluss, dass es wohl das Beste sei, "Amal" erst einmal zurück ins Tierheim zu holen. Schweren Herzens stimmten dem auch seine Halter zu.

Im Tierheim fühle sich der Hund nun wohl, lebe umgeben von Artgenossen in einem Gruppengehege und könne dort jederzeit auch ins Hundehaus. Von den Tierpflegern nehme er auch mal ein Leckerli aus der Hand. Er wolle aber selbst von ihm vertrauten Menschen nicht angefasst werden.

Auf die Frage, wie es mit dem feinen und sehr lieben Kerl nun weitergeht, hat man im Tierheim auch keine eindeutige Antwort. Möglicherweise ist sein momentanes Leben sogar das für "Amal" beste.

Dennoch ist die Hoffnung nicht ganz verschwunden, dass sich hundeerfahrene Menschen mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen seiner annehmen.

Interessenten werden gebeten, sich über das Kontaktformular oder telefonisch unter der Nummer 06021/89260 mit dem Tierheim in Verbindung zu setzen.

Titelfoto: Tierschutzverein Aschaffenburg und Umgebung e.V.

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