Hunde-Tragödie: Diese Welpen mussten sterben, weil Menschen Profit machen wollten

München - Wenn Welpenhändler entdeckt werden und die Hunde in die Obhut von Tierschützern kommen, ist es oft schon zu spät. Die grausame Realität ist, dass es viele der Tiere am Ende nicht schaffen. Diese zwei Welpen stehen stellvertretend für viele, die krank und misshandelt in Deutschland ankommen, weil Menschen schnelles Geld machen wollen.

Dem Kanal-Welpen Goofy hatten die Händler sogar die Ohren abgeschnitten.
Dem Kanal-Welpen Goofy hatten die Händler sogar die Ohren abgeschnitten.  © Tierheim München

Der Münchner Tierschutz trauert um zwei Hundebabys, die in der Nacht auf den 6. März am Autobahndreieck Brunnthal beschlagnahmt wurden.

Viel zu früh wurden sie von ihren Müttern getrennt. Die rund sechs Wochen alten Welpen waren zu jung, um die lange Reise von Bulgarien nach Deutschland im Auto zu überstehen.

Weil sie bei der Einfuhr nach Deutschland nicht geimpft waren, wurden die Welpen in die Tollwutquarantäne des Tierheims in München gebracht.

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Der kleine Kangaljunge bekam den Namen "Goofy", das Spitzmädchen wurde "Daisy" getauft.

Beide waren in einem sehr schlechten Gesundheitszustand. Da Goofy zu allem Übel auch noch die Ohren abgeschnitten wurden (!), ging es ihm besonders miserabel. Zur Intensivbehandlung kamen die Hunde daher in eine Tierklinik.

Dort stellte sich heraus, dass beide unter Parvovirose, einer sehr gefährliche Tierseuchen, litten. Goofy erholte sich nicht mehr und musste zwei Tage nach seiner Ankunft erlöst werden.

Tierhändler schnitten Hundewelpen die Ohren ab

Der Spitz-Welpe Daisy war schwer krank und musste am Ende erlöst werden.
Der Spitz-Welpe Daisy war schwer krank und musste am Ende erlöst werden.  © Tierheim München

Daisy machte zunächst einen stabilen Eindruck und kam wieder ins Tierheim zurück, bevor sich ihr Zustand nach wenigen Tagen verschlechterte und sie ebenfalls in der Tierklinik eingeschläfert werden musste.

Ihr qualvolles Ende geht auf die Profitgier der Welpenhändler, die das große Geld machen wollten und dafür an der Gesundheit der Tiere sparten. Das kurze Tierleben war durchweg von Leid gezeichnet.

Auch ist davon auszugehen, dass in der Zuchtanlage, aus der sie stammen, noch weitere Hunde Parvovirose und/oder andere Krankheiten haben. Da es sich dabei aber nicht mehr um das Einflussgebiet der deutschen Behörden handelt, wird es wohl niemals ans Licht kommen.

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Der Mann, der Daisy und Goofy von Bulgarien nach Deutschland geschmuggelt hatte, wird in diesem Einzelfall wohl etwas härter bestraft, weil er mehrere Delikte begangen hat, die nicht nur Ordnungswidrigkeiten, sondern auch Straftatbestände erfüllen.

In der Regel jedoch kommen solche Tierhändler jedoch mit Bußgeldern davon. Sie können die beschlagnahmten Tiere – wenn sie überleben - nachdem sie im Tierheim in Quarantäne aufgepäppelt wurden, sogar wieder abholen!

Käufer mitschuldig am Elend der Hunde

"Das darf nicht sein! Wir brauchen dringend endlich strengere Gesetze und härtere Strafen für den illegalen Handel mit Tieren", fordert der Münchner Tierschutz in einem Schreiben zu dem Fall.

Käufer und Käuferinnen solcher Welpen sind am Elend der Tiere mitschuldig und befeuern die Nachfrage nach den geschmuggelten Tieren.

  • Kaufe nie ein über eine dubiose Anzeige im Internet, bei Ebay Kleinanzeigen, Straßenhändlern oder Bettlern - auch nicht aus Mitleid.
  • Mache die Behörden auf solche Anzeigen aufmerksam.
  • Informiere Dein Umfeld über illegalen Welpenhandel.

Kaufe nur bei seriösen Züchtern oder adoptiere ein Tier aus einem offiziellen und lokalen Tierheim. Gib dabei auch erwachsenen Tieren eine Chance.

Titelfoto: Bildmontage: Tierheim München

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