Illegaler Welpenhandel in Köln aufgedeckt: Tierschützerin rettet Malteser-Hündchen

Bergheim - Das Tierheim Bergheim hat erneut einen illegal eingeführten Welpen aufgenommen, der im Internet für satte 1900 Euro verkauft werden sollte.

Welpen, wie dieser junge Malteser, werden von Händlern übers Internet verkauft. Sie leiden oft an Krankheiten, besonders weil sie nicht geimpft sind.
Welpen, wie dieser junge Malteser, werden von Händlern übers Internet verkauft. Sie leiden oft an Krankheiten, besonders weil sie nicht geimpft sind.  © WDR/Oliver Köhler

Immer wieder werden junge Hunde aus Ländern wie Rumänien nach Deutschland geholt, um dann dank gefälschter Papiere von angeblichen Züchtern verkauft zu werden.

Solch ein Schicksal erlitt auch der "kleine Knirps", den das Tierheim Bergheim auf Instagram präsentierte.

Der Kleine, der noch nicht mal zehn Wochen alt ist, sitzt nun erstmal im Tierheim in Quarantäne. So soll verhindert werden, dass er andere Hunde ansteckt, falls er Krankheiten aus der Heimat mitgebracht haben sollte.

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Die WDR Lokalzeit Köln hat den Vorfall genauer verfolgt: Zusammen mit der Tierschützerin Jana Hoger haben sie die Händler aufliegen lassen. Den Welpen fand Jana auf einem Internetportal, wo der Kleine für 1900 Euro angeboten wurde.

"Die Verkäufer wollen den Welpen verkaufen, weil sie wegen der Arbeit angeblich keine Zeit mehr für das Tier haben. Illegale Händler nutzen oft solche Legenden", erklärte die Tierliebhaberin weiter.

Auch andere Ausreden kämen oft vor, wie zum Beispiel eine plötzlich eingetretene Allergie.

Das Tierheim berichtet auf Instagram von dem Vorfall

Die Tiere stammen oft aus Osteuropa

Der kleine Welpe muss nun erstmal auf mögliche Krankheiten getestet werden, bevor er andere Hunde treffen darf.
Der kleine Welpe muss nun erstmal auf mögliche Krankheiten getestet werden, bevor er andere Hunde treffen darf.  © Screenshot/WDR Mediathek/Oliver Köhler

Die Hunde stammen von Hundeproduzenten, wo die kleinen Racker unter schlimmsten Bedingungen gezüchtet werden. Oft kommen die Welpen ohne Impfung und mit Krankheiten nach Deutschland, und werden an unwissende Familien verkauft.

Die Tierschützerin betonte: "Es ist wichtig, dass diese Geschäfte nicht weitergehen. Denn für die Tiere sind Aufzucht, Transport und Krankheiten meist die Hölle."

Der Internethandel müsse verboten werden, forderte Jana. Auch Tierheime fordern immer wieder: "Unterstützt den illegalen Handel mit Tieren nicht!".

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Die Leiterin des Tierheims in Bergheim, Heike Bergmann, positioniert sich deutlich: In anderen Ländern ist der Handel mit Tieren im Internet verboten - warum also in Deutschland nicht?

Viele junge Welpen sterben schon kurz nach ihrem Verkauf. Sie müssen also dringend vor diesem schrecklichen Schicksal bewahrt werden.

Titelfoto: Montage/Screenshot/Instagram/tierheim_bergheim & WDR/Oliver Köhler

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