Auf Bärenjagd: Mann wird von Grizzly attackiert und verliert halbes Gesicht

Nome (Alaska/USA) - Drei Männer waren auf Bärenjagd. Es war bereits Mai, aber der Schnee lag noch. Irgendwann entdeckten sie einen riesigen Grizzlybären auf einem Hügel und gingen ihm nach. Kilometer später drehte der Bär den Spieß um und attackierte die Jäger - mit verheerenden Folgen für Wes Perkins, der nicht mehr rechtzeitig seine Waffe ziehen konnte.

Der Grizzly wurde verfolgt, versteckte sich - und ging dann über zum Angriff auf seiner Jäger. (Symbolbilder)
Der Grizzly wurde verfolgt, versteckte sich - und ging dann über zum Angriff auf seiner Jäger. (Symbolbilder)  © Bildmontage:123RF/actionsports (2)

Gegenüber Daily Star erinnerte sich Wes Perkins (65) an den wohl gruseligsten Moment seines Lebens im Jahr 2011 zurück.

Damals ahnten die Männer noch nichts von der anstehenden Attacke des Tieres.

Die Fährte des Bären führte die Jäger nämlich erst noch ein paar Kilometer weiter. Als sie die Spur schlussendlich verloren hatten, stiegen sie aus ihrem Auto aus: "Mein Kumpel Ed war vor mir und ich rechts hinter ihm", erinnert sich Wes Perkins.

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Der Bär hatte sich indes jedoch ein Loch gegraben, in dem er lag und aus dem heraus er die Jäger überraschen konnte.

Dan Stang, der Jägerkumpel von Wes, erinnert sich, dass er hinter sich ein Geräusch hörte und sich umdrehte: "Das nächste, was ich sah, war der Bär über [Wes]."

Sofort zog er seine Waffe aus dem Holster und ging auf das über seinem Kumpel wütende Biest zu.

Leider konnte er kaum noch etwas tun: Der Bär zog dem Jäger das Gesicht von den Knochen als wäre es Fischhaut. Und das Schlimmste: der Jäger blieb die gesamte Zeit über bei vollem Bewusstsein.

Alaska gilt als Bärenland. Viele Aufnahmen der Raubtiere sind bei Instagram zu finden

Der Bericht von Wes Perkins ist bei YouTube zu sehen

Wes Perkins holte sich Schlamm aus der aufgerissenen Luftröhre

Für den Winter müssen sich Grizzlybären eine ordentliche Fettschicht zulegen - das funktioniert nur, wenn sie genügend Fische aus den Flüssen ziehen.
Für den Winter müssen sich Grizzlybären eine ordentliche Fettschicht zulegen - das funktioniert nur, wenn sie genügend Fische aus den Flüssen ziehen.  © 123rf/sebek1

Wes Perkins war sich dessen bewusst, dass er keine Zähne mehr hatte. Er spürte, dass seine Zunge und sein Unterkiefer herausgerissen waren. Und er sagte sich: "Bleib konzentriert!" Irgendwo hörte er die Stimmen von seinem Freund Dan und dessen Sohn Ed.

Als der Bär von Wes abließ, holte sich der erfahrene Jäger geistesgegenwärtig Schlamm aus der aufgerissenen Luftröhre, um weiter Luft zu bekommen. Dann blieb er ruhig liegen.

Anschließend schritten Dan und sein Sohn ein. Nach mehreren Schüssen, die die beiden abfeuern konnten, sackte der Grizzly endlich zu Boden.

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Als Dan zu seinem Freund Wes eilte und ihn umdrehte, fiel dem die Hälfte des Gesichts ab. Zwar erkannte er die schweren Fleisch- und Knochenverletzungen, sah aber auch, dass Wes bei Bewusstsein war und verhältnismäßig wenig Blut verlor.

Er drückte das halbe Gesicht von Wes zurück in den Schnee, um die verwüsteten Gefäße zu kühlen. Der Hubschrauber kam etwa eine Stunde nach Notruf bei den Jägern an. Wes wurde in ein Krankenhaus geflogen und überlebte. Sein Gesicht wird auch nach zahlreichen Schönheitsoperationen für immer gezeichnet bleiben.

Titelfoto: Bildmontage:123RF/actionsports (2)

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