Tiere hilflos dem Tod ausgesetzt: Hund wird beim Gassi gehen zum Held
Kassel - Der Hund, dein Freund und Helfer: Dass die Abwandlung dieses eigentlich für die Polizei geltenden Ausspruchs auch für unsere vierbeinigen Alltagsbegleiter seine Gültigkeit für sich beanspruchen darf, zeigt dieser Fall.
Am Montagabend entdeckte eine Frau, die sich gerade auf einer Gassirunde mit ihrem Hund befand, drei mitten auf einer Grünanlage im nordhessischen Kassel ausgesetzte Meerschweinchen, die durch den zufälligen Fund wohl dem sicheren Tod entgingen. Die Polizei hofft auf Zeugenaussagen zur Auffindung des Besitzers.
Wie Ulrike Schaake, Pressesprecherin des nordhessischen Polizeipräsidiums am Dienstagnachmittag berichtete, hatte die 31-Jährige tags zuvor einen Spaziergang mit ihrer Fellnase unternommen. In Höhe der Grünanlage "Bleichwiese" lief ihr Hund dann plötzlich schnurstracks auf eine am Ufer liegende Plastiktüte zu.
Als ihr vierbeiniger Weggefährte nicht mehr von der Tüte ablassen wollte, wagte auch sein Frauchen einen Blick in den Beutel mit der Aufschrift "Rewe" - und hielt für einen Moment inne. Denn im Inneren des Plastiksacks entdeckte sie drei noch lebende Meerschweinchen.
Besonders tragisch: Die Tiere wurden derart "verpackt", dass sie sich aus eigener Kraft wohl nicht hätten befreien können und somit jämmerlich verendet wären. Nachdem weit und breit nichts vom Besitzer der Nager zu sehen war, brachte die 31-Jährige die Tiere mithilfe einer Nachbarin in einer Transportbox in Richtung Polizeidienststelle.
Dort wurden die ausgehungerten und überaus durstigen schwarz-weißen Meerschweinchen zunächst mit dem Nötigsten versorgt.
In Rewe-Plastiktüte eingewickelt: Meerschweinchen-Trio konnte sich nicht selbst befreien
Am Dienstagmorgen wurden sie dann nach einer Nacht auf dem Revier vom Veterinäramt in Obhut genommen. Währenddessen eröffneten die Ermittler ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen den noch unbekannten Besitzer.
Mögliche Zeugen, die verdächtige Beobachtungen rund um die "Bleichwiese" gemacht haben, sind dazu angehalten sich unter der Rufnummer 0561/9100 bei der Kasseler Polizei zu melden.
Titelfoto: Montage: Polizeipräsidium Nordhessen - Kassel, 123RF/photoboyko