3000 Euro Strafe! Jäger erschoss Katze, weil sie an seine Hauswand pinkelte

Dippoldiswalde - Weil sie ihm angeblich an die Hauswand pinkelte, erschoss Stephan W. (67) in Glashütte Nachbars Katze. Nun saß der Jäger wegen Vergehens nach dem Tierschutzgesetz vor der zuständigen Richterin in Dippoldiswalde.

Kater Ringo starb im Dezember in Glashütte. Schon damals hatten die Nachbarn den Jäger als "Killer" in Verdacht. Die Tötung einer Katze im Juni gestand Stephan W. (67) ein.
Kater Ringo starb im Dezember in Glashütte. Schon damals hatten die Nachbarn den Jäger als "Killer" in Verdacht. Die Tötung einer Katze im Juni gestand Stephan W. (67) ein.  © Steve Schuster

Im Juni 2021 zerriss ein Schuss die nächtliche Stille. Andreas W. (56) rannte hinaus. "Auf der Straße lag die tote Katze in einer Blutlache. Auf seinem Grundstück gegenüber stand er", so der erschütterte Nachbar, der die weißschwarze Miez gerade erst von anderen Nachbarn bekommen hatte.

"Er sagte, sie hätte an die Hauswand gepinkelt." Jens Z. (57), ebenfalls Nachbar, war im Gericht immer noch wütend: "So geht's ja nicht. Nächstens stört ihn ein Kind und dann schießt er auch, oder wie!"

Nachbar Frieder N. (78) wusste zu berichten: "Er hat immer mal gesagt, 'das Oberdorf soll katzenfrei werden', sprach von Fallen." Als im Dezember Kater Ringo von Frieder und seiner Frau tot gefunden wurde, hatten sie Stephan in Verdacht. Sie zeigten ihn zwar nicht an. "Aber ich kündigte ihm die Freundschaft."

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Im Prozess ließ der Jäger über seinen Anwalt eine andere Version zum Vorfall im Juni wissen. Demnach sei die Katze auf seinem Grundstück von seinem Dackel angegriffen und schwer verletzt worden. "Die Därme hingen schon raus."

Er habe dem Tier einen Genickschuss gegeben, um es vom Leiden zu erlösen. Die Katze habe sich noch auf die Straße geschleppt. Wohlgemerkt: über sechs Stufen vom Grundstück und über die Mauer auf die Straße, wo sie gefunden wurde.

Stephan W. (67) kam in Jägerkluft ins Gericht. Zwar entzog ihm das Landratsamt bereits Waffen und Jagdschein. Aber gegen diese Entscheidung legte er Widerspruch ein.
Stephan W. (67) kam in Jägerkluft ins Gericht. Zwar entzog ihm das Landratsamt bereits Waffen und Jagdschein. Aber gegen diese Entscheidung legte er Widerspruch ein.  © Steve Schuster

"Sie haben uns hier dreist belogen", resümierte die Richterin. "Sie haben einen furchtbaren Hass auf Katzen." Urteil: 3000 Euro Strafe. Zusätzlich hat ihm das Landratsamt bereits seine Waffen und den Jagdschein entzogen.

Titelfoto: Steve Schuster

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