Katzenbabys in Not: Findet dieser tragische Fall ein Happy End?

München - Zum Weltkatzentag am 8. August hat der Münchner Tierschutzverein angesichts der Vielzahl an Samtpfoten in seiner Obhut eine dringende Bitte an alle Katzenfreunde.

Katze Aponi hat zwei Babys einer anderen Katze adoptiert.
Katze Aponi hat zwei Babys einer anderen Katze adoptiert.  © Tierheim München

Derzeit sieht sich das Münchner Tierheim wieder einmal einer "Kittenschwemme" aussetzt: 17 Babys müssen in der Quarantäne versorgt werden.

Leider landen noch immer pünktlich zu den Sommerferien viele Haustiere auf der Straße. Dazu kommt ein Schwung Kätzchen, der im Frühjahr gezeugt wurde.

Besonders besorgniserregend: Immer mehr kranke und schwache Katzenbabys landen im Tierheim. Sie müssen intensiv von Tierärzten betreut und von Hand aufgezogen werden.

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Blinde Katze denkt, Hundewelpe sei ihr Baby
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Erst vor wenigen Tagen landete Katzenmama Aponi mit ihren Neugeborenen Keema und Anakin im Tierheim. Wie sich herausstellte, war die Katze bei Ebay-Kleinanzeigen gekauft worden. Von ihrer Schwangerschaft wollen die Vorbesitzer nichts gewusst haben.

Die tragische Wendung: Die winzigen Babys sind schwer behindert: "Keema hat verkrüppelte Vorderbeinchen und Anakin eine stark ausgeprägte Gaumenspalte durch das ganze Köpfchen - beides Geburtsfehler, die auf eine ungewollte Inzucht beim ursprünglichen Verkäufer schließen lassen", erklärt der Tierschutzverein.

Katzenbaby Keema hat fehlgebildete Vorderbeine und wog bei ihrer Abgabe im Tierheim nur 35 Gramm.
Katzenbaby Keema hat fehlgebildete Vorderbeine und wog bei ihrer Abgabe im Tierheim nur 35 Gramm.  © Tierheim München

Schwangere Katze über Ebay-Kleinanzeigen verkauft: Inzucht beim Verkäufer?

Mit den Fehlbildungen können die Kätzchen nicht alleine trinken und wogen bei Abgabe im Tierheim nur 35 Gramm. Sie müssen nun zunehmen, bevor eine Operation erfolgen kann. "Sollten ihre Geburtsfehler dennoch irreparabel sein, werden sie niemals ein normales Katzenleben führen können", erklärt der Tierschutz die harte Wahrheit.

Derweil hat Mama Aponi einen Milchstau erlitten. Doch hier konnte schnell geholfen werden: Statt ihrer eigenen Kinder, hat Aponi zwei Kitten von Katze Lila adoptiert, die nicht genug Milch für ihre Babys hatte. Zumindest in dieser Hinsicht hat das Schicksal der beiden Familien ein gutes Ende genommen.

Katzenmama Lila hatte nicht genug Milch für ihre Babys. Die kamen glücklicherweise bei einer Adoptivmama unter.
Katzenmama Lila hatte nicht genug Milch für ihre Babys. Die kamen glücklicherweise bei einer Adoptivmama unter.  © Tierheim München

Ganz allein ohne Mama: Waisen-Kätzchen in Schrebergarten entdeckt

Diese vier Waisen wurden in einem Schrebergarten in Pasing gefunden.
Diese vier Waisen wurden in einem Schrebergarten in Pasing gefunden.  © Tierheim München

Etwas leichter ist derweil die Versorgung der vier Waisen Flipper, Fischi, Forello und Tinti. Sie wurden Anfang August zwar ganz alleine auf einem Schrebergartengelände in Pasing gefunden. Mit etwa vier Monaten können sie zwar selbstständig fressen, müssen nun aber ihren lästigen Giardienbefall (Durchfallerkrankung) überstehen.

Wer den Katzenbabys im Tierheim helfen möchte, kann unter dem Stichwort "Katzenbabys" an die IBAN: DE07 7015 0000 1000 1184 46, BIC: SSKMDEMMXXX bei der Sparkasse München spenden.

Angesichts der Lage im Tierheim wird die Notwendigkeit einer bundesweiten Katzenschutzverordnung deutlich. Sie soll die Besitzer zur Kennzeichnung und Registrierung, sowie bei Haltung mit Freigang, zur Kastration ihrer Tiere verpflichten. "Nur so kann das Katzenelend gelindert werden", betont der Tierschutz.

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Leider wurde die Verordnung nicht in die Neuauflage des Bundes-Tierschutzgesetzes aufgenommen. So bleibt nur der Appell an Katzenfreunde, die unkontrollierte Fortpflanzung ihrer Tiere durch einen kleinen, aber wichtigen Eingriff freiwillig zu verhindern.

Titelfoto: Bildmontage: Tierheim München (2)

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