Schottische Wildkatze "funktionell ausgestorben": Forscher legen dramatische Erkenntnisse vor

Großbritannien - Die schottische Wildkatzenpopulation ist vom Aussterben bedroht. Nun sollen aufwendige Zuchtprogramme das Problem lösen.

Die Schottische Wildkatze (felis silvestris grampia) zählt zu der in Europa beheimateten Europäischen Wildkatze.
Die Schottische Wildkatze (felis silvestris grampia) zählt zu der in Europa beheimateten Europäischen Wildkatze.  © NatureScot

Wie BBC berichtet, kamen Forscher nach Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass die Anzahl schottischer Wildkatzen mittlerweile so gering ist, dass die Art nicht mehr in der Lage ist, ihr eigenes Überleben zu sichern.

Demnach stellt vor allem die Hybridisierung - also die Verpaarung von Wildkatzen mit verwilderten Hauskatzen - eine große Bedrohung für die Art dar.

Als weitere Ursachen gelten diverse Krankheiten und der Verlust von tierischem Lebensraum.

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Die Wissenschaftler des Scottish Wildcat Action-Projekts, das von der schottischen Naturschutzbehörde NatureScot geleitet wird, sollen nun Gebiete ausfindig machen, in denen gezielte Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden können.

Die Zeit drängt, denn schon frühere Untersuchungen kamen zu dem Schluss, dass die Schottische Wildkatze aufgrund eines enormen Verlusts genetischer Vielfalt "funktionell ausgestorben" sei.

"Die Umkehrung der dramatischen Verluste in der Natur, die wir in letzter Zeit erlebt haben, ist eine der wichtigsten Herausforderungen für unser Land", sagte Lorna Slater (47), Schottlands Ministerin für Biodiversität.

Europäische Wildkatzen sind in Europa weit verbreitet, doch in den schottischen Highlands hat ihre Population stark abgenommen.
Europäische Wildkatzen sind in Europa weit verbreitet, doch in den schottischen Highlands hat ihre Population stark abgenommen.  © davemhuntphotography/123RF

Hilfe zur Selbsthilfe: Schottische Wildkatze soll ihr Überleben aus eigenem Antrieb heraus sichern können

"Das ultimative Ziel muss es sein, eine Wildkatzenpopulation zu etablieren, die keine weiteren menschlichen Eingriffe benötigt, um ihr Überleben zu sichern", äußerte Dr. Roo Campbell, Berater von NatureScot.

Ob die Wissenschaftler mit ihren umfangreichen Zuchtprogrammen zum Erhalt der Tiere Erfolg haben werden, ist aktuell noch ungewiss.

Dr. Campbell ist optimistisch: "Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Ziel erreichen können, wenn wir jetzt aktiv zusammenarbeiten, um diese ikonische Art für kommende Generationen zu schützen und wiederherzustellen.

Titelfoto: davemhuntphotography/123RF

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