Löwenbaby nach wenigen Tagen verschwunden: Zoo hat schockierenden Verdacht
Nürnberg - Freud und Leid liegen im Tiergarten Nürnberg dicht beieinander!

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag vergangener Woche erblickte dort mindestens ein Asiatischer Löwe das Licht der Welt. Leider hat der Nachwuchs von Löwin Aarany und Kater Kiron "nur wenige Tage überlebt", wie der Tiergarten mitteilte.
Der Zoo hat einen schrecklichen Verdacht: "Es ist davon auszugehen, dass ein Elternteil den Nachwuchs aufgefressen hat."
Vor etwa drei Monaten hatten sich Aarany und Kiron gepaart. Da die Tragzeit rund 110 Tage beträgt, rechneten die Pfleger seit Anfang August mit Nachwuchs.
Um der Löwin Ruhe zu gönnen, wurde das Raubtierhaus eine Woche vor der Geburt geschlossen. Eine Kamera überwachte die Wurfbox.
"Um der Löwin mehr Raum und Wahlmöglichkeiten zu bieten, wurden ihr auch nicht einsehbare Bereiche zusätzlich angeboten."
Nürnberger Tiergarten: Keine Überreste von Löwen-Nachwuchs mehr gefunden

In den ersten drei Tagen nach der Geburt waren auf den Aufnahmen Lebenszeichen eines Jungtiers zu erkennen. Tierpfleger hörten sogar die Geräusche des Babys. Am 10. August säugte Aarany den kleinen Löwen zum letzten Mal. Am Tag darauf: kein Bild, kein Ton mehr vom Nachwuchs.
Am 13. August dann die traurige Gewissheit: Die Pfleger suchten das Gehege ab - ohne Erfolg. "Sie konnten kein Jungtier auffinden und auch keine Überreste", erklärte der Tiergarten. Der Zoo geht davon aus, dass die Mutter ihr Kind gefressen hat.
Für Aarany ist es nicht das erste Mal. Schon im Frühjahr 2023 brachte sie erstmals Jungtiere zur Welt - und fraß drei von vier Welpen. Damals vermutlich aus Unerfahrenheit. Später zog sie jedoch zwei Junge erfolgreich auf: Indica, die inzwischen in den Zoo Łódź (Polen) umzog, und Löwenkater Jadoo, der bis heute in Nürnberg lebt.
"Dass Löwen ihre Jungtiere auffressen, ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich. Es wird meist dann beobachtet, wenn die Mutter entweder unerfahren ist oder sie die Überlebenschancen der Jungtiere beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen als gering einschätzt", so der Tiergarten.
Titelfoto: Daniel Karmann/dpa