Luchse im Erzgebirge ausgewildert: So wohl fühlen sich Nova und Juno in ihrer neuen Heimat

Eibenstock (Erzgebirgskreis) - Tag vier ist für die Luchse Nova und Juno im Westerzgebirge angebrochen!

Die Luchse wurden am Montag im Westerzgebirge ausgesetzt. Wildfang "Nova" sprang beherzt davon, um ihre neue Heimat zu erobern.
Die Luchse wurden am Montag im Westerzgebirge ausgesetzt. Wildfang "Nova" sprang beherzt davon, um ihre neue Heimat zu erobern.  © Archiv Naturschutz LfULG/Alexander Sommer

Neugierig streifen die beiden ausgewilderten Neuankömmlinge, die jeweils GPS-Sender tragen, durch die Kammregion. Das Ankommen der Pinselohren in Sachsen verlief bis jetzt störungsfrei.

Das Luchsmännchen Juno, das der Zucht des "Wildkatzendorfs Hütscheroda" in Thüringen entstammt, bewegt sich gegenwärtig noch in der weiteren Umgebung des Aussetzungsortes.

Das Luchsweibchen Nova, das im Schweizer Jura gefangen wurde, konnte gestern zehn Kilometer westlich des Aussetzungsortes lokalisiert werden.

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"Ich bin erleichtert, dass beide Luchse den Transport gut überstanden haben, und wünsche ihnen einen guten Neustart hier bei uns im Erzgebirge. Juno wünsche ich, dass er schnell lernt, wie man sich selbst ernährt und Rehe reißt. Nova wünsche ich, dass sie sich gut in ihrer neuen Heimat einlebt", sagt die Biologin Catriona Blum-Rerat (42), die das Projekt "RELynx Sachsen" wissenschaftlich begleitet.

Und weiter: "Es wäre schön, wenn sie sich treffen und es möglicherweise schon in diesem Jahr Nachwuchs gibt."

Video: Hier werden Nova und Juno in die freie Wildbahn entlassen

Projekt "RELynx Sachsen" soll dafür sorgen, dass es bald wieder eine stabile Luchs-Population gibt

Der zweijährige "Juno" verließ seine Transportkiste langsam und schaute sich um, bevor er im Wald verschwand.
Der zweijährige "Juno" verließ seine Transportkiste langsam und schaute sich um, bevor er im Wald verschwand.  © Archiv Naturschutz LfULG/Alexander Sommer

Ziel des Projektes ist es, der eleganten Raubkatze in Sachsen wieder zum Comeback und einer stabilen Population zu verhelfen. Bis 2027 sollen insgesamt rund 20 Karpatenluchse im Erz- und im Elbsandsteingebirge ausgesetzt werden.

Man verbindet damit die Hoffnung, dass das sächsische Vorkommen mittelfristig als Bindeglied zwischen den natürlichen Beständen in den Karpaten und den bislang isolierten Vorkommen im Böhmerwald, in Nordostbayern und im Harz fungiert. Das Projekt läuft seit September 2022.

Die Gesamtkosten beziffert das Umweltministerium mit rund 1,8 Millionen Euro.

Titelfoto: Montage: Archiv Naturschutz LfULG/Alexander Sommer

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