Massensterben an der Küste: Über 50 Grindwale verenden qualvoll

Isle of Lewis/Schottland - Dutzende gestrandete Grindwale haben am Sonntag auf der schottischen Insel Isle of Lewis für Aufregung gesorgt. Warum es die Tiere an Land getrieben hat, ist unklar, doch es gibt eine vage Theorie.

Neben ausgewachsenen Tieren sind auch einige junge Grindwale gestrandet.
Neben ausgewachsenen Tieren sind auch einige junge Grindwale gestrandet.  © Mairi Robertson-Carrey/Cristina /PA Media/dpa

Grindwale lieben es, in größeren Gruppen zu schwimmen. Ihr eigenes Sozialverhalten wird den Meeressäugern allerdings oft zum Nachteil. An der Küste der Äußeren Hebriden in Schottland könnte am vergangenen Wochenende genau das passiert sein.

Die Organisation British Divers Marine Live Rescue (BDMLR) zählte etwa 55 Grindwale, die am Sonntagmorgen an den Strand der Isle of Lewis getrieben wurden. Darunter sowohl ausgewachsene Tiere als auch Kälber. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann, denn an Land sind die Überlebenschancen der Meeressäuger gleich Null.

Um so viele Wale wie möglich vor dem Tod zu retten, waren neben den auf der Insel ansässigen Tierärzten auch die britische Küstenwache, die Feuerwehr und das Forschungsteam der Scottish Marine Animal Stranding Scheme (SMASS) im Einsatz.

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    Rettern und Medizinern bot sich ein trauriges Bild

    Trotz aller Versuche die gestrandeten Wale wieder ins Meer zu bekommen, mussten die Helfer am Ende des Tages ein trauriges Fazit ziehen: nur wenige der Meeressäuger überlebten, über 50 von ihnen konnten nicht gerettet werden und starben.

    Aber warum hat es die Grindwale überhaupt auf den nordschottischen Küstenstreifen getrieben? Aufgrund ihres ausgeprägten Sozialverhaltens folgen sich die Tiere Flosse an Flosse. Zum Beispiel auch dann, wenn einer der Wale in Schwierigkeiten gerät. So könnte es laut den britischen Tierschützern auch am Sonntag gewesen sein.

    Die Organisation BDMLR vermutet, dass einer der weiblichen Grindwale Probleme bei der Geburt gehabt haben könnte, dabei Richtung Küste trieb und die übrigen Tiere gefolgt seien. Um die tatsächliche Ursache zu klären, sollen die verendeten Meeressäuger nun obduziert werden.

    Grindwale gehören zur Gruppe der Delfine. Männliche Tiere können bis zu acht Meter lang und drei Tonnen schwer werden. In europäischen Gewässern sind sie fast überall verbreitet.

    Titelfoto: Mairi Robertson-Carrey/Cristina /PA Media/dpa

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