Furchtbare Verwechslung: Deshalb musste dieses Vogel-Baby sterben

Pfatter - Eine schiefgelaufene Rettungsaktion für ein vermeintliches Storchenküken in der Oberpfalz geht nach neuen Erkenntnissen auf eine Verwechslung zurück.

Nachdem eine Tierschützerin die Taube, die mit einem Storch verwechselt wurde, in ein Storchennest gesetzt hatte, wurde es von einem Altvogel aus den Nest gestoßen und tödlich verletzt.
Nachdem eine Tierschützerin die Taube, die mit einem Storch verwechselt wurde, in ein Storchennest gesetzt hatte, wurde es von einem Altvogel aus den Nest gestoßen und tödlich verletzt.  © Alexander Auer/dpa

Bei dem Tier handelte es sich in Wirklichkeit um eine Taube, wie eine örtliche Tierschützerin und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) am Dienstag mitteilten. 

Die Frau korrigierte damit Angaben vom Vortag (TAG24 berichtete). Sie hatte angenommen, das Vogelbaby sei aus einem Storchennest gefallen, und es zurückgesetzt - woraufhin ein Altvogel das Tier aus dem Horst in den Tod warf.

Wie die Tierschützerin nun sagte, hatte ein Passant am Sonntag im Dorf Pfatter das verwaiste Küken am Boden entdeckt - in unmittelbarer Nähe eines Storchennestes. 

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Der Finder habe den Bürgermeister angerufen, der die Polizei alarmiert habe, die wiederum das Küken zu einem Tierarzt gebracht habe. Weil sie einen Tierschutzhof betreibt, habe sich der Veterinärmediziner an sie gewandt, sagte die Frau. 

Alle Beteiligten hätten das Vogelbaby für einen Storch gehalten, beteuerte sie.

Vermeintliches Storchenküken wird aus dem Nest geworfen

Nach telefonischer Rücksprache mit einem LBV-Experten habe sie den Vogel ins Storchennest zurücksetzen wollen und dafür die Feuerwehr alarmiert, so die Tierschützerin. Per Drehleiter sei sie zum Horst gebracht worden. Sie habe noch gedacht, dass das Küken ungewöhnlich leicht sei und habe sich daher noch einmal bei einem anderen Vogelexperten rückversichert, sagte die Frau.

Der habe ihr gesagt, dass Nachzügler kleiner sein könnten. Auch die Feuerwehr habe bestätigt, dass sie an jenem Ort seien, wo der Passant das Vogelwaise entdeckt hatte.

"Es ist eine unglückliche Verkettung, die mir schrecklich leid tut", sagte die Frau. Im Internet werde sie schon als Taubenmörderin diffamiert.

Dabei sei sie keine Vogelexpertin und suche sich bei Vögeln extra Rat von Fachleuten.

Titelfoto: Alexander Auer/dpa

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