Rehkitz übermäht: Droht dem Bauern jetzt eine Gefängnisstrafe?

Rinteln - Im Landkreis Schaumburg wurde kürzlich ein Rehkitz mutmaßlich von einem unachtsamen Bauern übermäht und starb. Droht dem Landwirt jetzt eine Gefängnisstrafe?

Das Rehkitz erlitt schwerste Verletzungen.
Das Rehkitz erlitt schwerste Verletzungen.  © Polizeiinspektion Nienburg / Schaumburg

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, mähte der Landwirt eine Wiese, um Heu zu ernten. Dabei habe er eine Ricke entdeckt und stellte entsprechend seine Arbeit ein, da sich möglicherweise auch ein dazugehöriges Kitz auf der Wiese befinden könnte.

Verantwortungsbewusst informierte er eine Jagdpächterin, die ihm wiederum eine Drohnen-Absuche nach dem Tier am nächsten Morgen zusicherte, so die Polizei. So weit, so richtig gehandelt.

Statt aber die Suche abzuwarten, habe der Landwirt jedoch beschlossen, seine Arbeit fortzusetzen, heißt es weiter. "Dabei besteht der Verdacht, dass er das Kitz übermähte."

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Das Tier wurde den Angaben nach stark an den Hinterläufen verletzt und verstarb. Eine Anwohnerin habe das tote Tier entdeckt und den Landwirt und die Polizei informiert.

Gegen den Bauern werde jetzt wegen eines Verstoßes nach dem Tierschutzgesetz durch die Polizei Rinteln ermittelt. § 17 besagt, dass das Töten eines Wirbeltiers ohne vernünftigen Grund mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft wird.

Die Polizei bittet aus aktuellem Anlass darum, die zu mähenden Flächen selbst oder durch Dritte absuchen zu lassen, damit Bilder wie die des getöteten Kitzes sich nicht wiederholen. Hilfestellungen dazu gibt es reichlich durch ehrenamtliche Kitzretter und Drohnenpiloten.

Titelfoto: Polizeiinspektion Nienburg / Schaumburg

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