Sachsen-Anhalt diskutiert Mähroboter-Verbot: Appell aus Igel-Pflegestelle
Ringelsdorf - Die Kommunen in Sachsen-Anhalt diskutieren über ein nächtliches Fahrverbot für Mähroboter. Immer wieder verletzen oder töten die Maschinen die vom Aussterben bedrohten Igel.
Alles in Kürze
- Sachsen-Anhalt diskutiert Mähroboter-Verbot wegen Igel-Todesfällen
- 30 verletzte Igel aufgenommen in Ringelsdorf-Pflegestelle
- Mähroboter und Motorsensen sind Hauptursache für Verletzungen
- Verkaufszahlen von Mährobotern steigen, während Igel-Verletzungen zunehmen
- Nächtliches Fahrverbot für Mähroboter geplant in Halle und Magdeburg

In einem Bericht des MDR vom gestrigen Montag meldet sich Stefanie Jaksch zu Wort. Sie betreibt eine Igel-Pflegestelle in Ringelsdorf (Jerichower Land).
Dieses Jahr habe sie schon 30 verletzte Igel aufgenommen - doppelt so viele wie im Vorjahr. Sie kommen mit großen Wunden, abgetrennten Nasen, verlorenen Gliedmaßen zu ihr. Woran liegt das?
"In erster Linie muss man tatsächlich sagen: Mähroboter, Motorsensen. Wir haben natürlich auch Verkehrsopfer", so die Leiterin von "Steffi's Tierhilfe".
Die Zahl schwer verletzter Kleintiere steige bei gleichzeitig steigenden Verkaufszahlen von Mährobotern, zeigt eine Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung.
Die verwundeten Igel werden oft zu spät gefunden, weil sie sich mit ihren Verletzungen verstecken.
"Man gibt ja Tag und Nacht alles, und dann sieht man diese armen Würmchen, die einfach keine Chance haben. Das ist schlimm und wenn wir nicht bald reagieren, haben wir keine Igel mehr", berichtet Jaksch mit Tränen in den Augen.
Die Verwaltungen in Halle und Magdeburg wollen deshalb demnächst ein nächtliches Fahrverbot einführen.
Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Gollnow/dpa, Armin Weigel/dpa