Süße Aktion: So rührend setzen sich menschliche Glücksbringer für tierische Pechvögel ein
Frankfurt am Main/Berlin - Gleich und gleich gesellt sich gern: So oder so ähnlich könnte der Vater des Gedanken einer liebevollen Aktion einer Gemeinschaft von Schornsteinfegern zugunsten schwer vermittelbarer Tierheimbewohner lauten.

Schwarze Tiere gelten in vielen Kulturen als Unglücksbringer - ein uralter Aberglaube, der bis heute traurige Folgen hat. In Tierheimen warten schwarze Hunde und Katzen oft deutlich länger auf ein neues Zuhause als ihre andersfarbigen Artgenossen. Doch jetzt schicken die Schornsteinfeger von Berlin und Frankfurt am Main die Vorurteile buchstäblich durch den Schornstein.
Gemeinsam mit dem Berliner Tierheim und Einrichtungen aus dem Rhein-Main-Gebiet haben sie einen besonderen Kalender entwickelt, der schwarze Tierheimtiere in den Mittelpunkt stellt.
Ab August werden 3500 Exemplare des liebevoll gestalteten Werks erhältlich sein, dessen Verkaufserlös komplett an Tierschutzorganisationen geht. Bereits zum sechsten Mal setzen sich die rußigen Glücksbringer damit für ihre vierbeinigen Schützlinge ein.
Doch warum haben es schwarze Tiere so schwer? "Die alten Vorurteile halten sich hartnäckig", erklärt Inaiê Marcondes Macedo, Pressereferentin des Berliner Tierheims, wo aktuell 18 schwarze Hunde und Katzen auf Vermittlung warten.
Hinzu kommt ein modernes Problem: "Schwarze Tiere sind schwerer zu fotografieren." In Zeiten von Instagram und TikTok, in denen niedliche Tierfotos Hochkonjunktur haben, wird die Fellfarbe plötzlich zum Vermittlungs-Killer.
Tierheime appellieren an potenzielle Abnehmer: Jedes Tierheimtier verdient zweite Chance

Die Kalender-Aktion soll nicht nur Spenden generieren, sondern vor allem Bewusstsein schaffen. Denn die Realität zeigt: Ob schwarz, weiß oder gescheckt - jedes Tierheimtier verdient eine zweite Chance.
Und wer weiß - vielleicht bringt ja gerade ein schwarzer Vierbeiner seinem neuen Besitzer besonders viel Glück.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa