Tierfreunde entsetzt: "Gefährlicher" Wolfshund Nanouk (†6) trotz Interessenten eingeschläfert
Halberstadt - Die Einschläferung eines Wolfshund-Mischlings in Halberstadt (Landkreis Harz) sorgt derzeit für Furore. Im Internet hagelt es Kritik - vor allem von Tieraktivisten.
Alles in Kürze
- Wolfshund-Mischling Nanouk wurde in Halberstadt eingeschläfert
- Nanouk galt als aggressiv und unberechenbar
- Trotz Interessenten und Petition wurde er getötet
- Hundetrainerin Christin Böer wollte ihn bei sich aufnehmen
- Tierschützer überlegen rechtliche Schritte gegen den Landkreis

Nanouk war 6 Jahre alt und in einer Fundtierunterkunft untergebracht, nachdem er im Jahr 2023 beschlagnahmt wurde.
Er war schwer vermittelbar, heißt es vom Landkreis Harz. Mehrere Versuche, ihn an neue Besitzer abzugeben, schlugen fehl. Das Veterinäramt beschrieb ihn als "aggressiv, unberechenbar und scheu".
Als der Rüde am 3. Juli einen freiwilligen Gassigeher gebissen haben soll, brachte dieser Vorfall das Fass zum Überlaufen und den Landkreis zum Handeln.
Für seine Vermittlung wurde eine letzte Frist gesetzt. Sollte sich bis zum 7. Juli kein geeigneter neuer Halter finden, müsse der sechsjährige Vierbeiner eingeschläfert werden.
Unter Tierfreunden und Tieraktivisten machte die Geschichte um Nanouk schnell die Runde. Prompt gab es allerhand Menschen, die das Tier bei sich aufnehmen wollten. Doch am 10. Juli wurde er eingeschläfert.
Nanouks Hundetrainerin wollte ihn bei sich aufnehmen

Sogar eine Petition wurde ins Leben gerufen, die eine Tötung des Hundes als "Behördenwillkür" kritisierte und das Einschläfern verhindern wollte. Etwa 10.000 Unterschriften konnte das Projekt sammeln. Geholfen hat es offensichtlich nicht.
Die Entscheidung über eine Tötung von Nanouk sei intern mit sachkundigen Experten diskutiert worden, heißt es vom Landkreis.
Christin Böer betreibt in Halberstadt ihr Hundetraining "Systemsprenger Harz" und spezialisierte sich damit auf "gefährliche" Hunde. Sie betreute auch Nanouk und war bereit, ihn bei sich aufzunehmen.
Zusammen mit weiteren Tierfreunden versuchte sie bis zuletzt, das Leben des Rüden zu retten, wie auf ihrem Instagram-Profil zu entnehmen ist.
"Wir sind nicht fertig! Für Nanouk hat es nicht gereicht. Aber viele andere haben sicher noch eine Chance!!!", schreibt sie öffentlich.
Mehrere Tierschützer überlegen nun, rechtliche Schritte gegen den Landkreis Harz und das Veterinäramt einzuleiten.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/systemsprenger_harz