Nach heftigem Hochwasser: Feuerwehr macht überraschende Entdeckung

Gossersweiler-Stein/Biblis - Das war tatsächlich ein gewaltiger Fund, den die Feuerwehr am vergangenen Mittwoch in unmittelbarer eines kleinen Flusses in Südhessen machten. Gleich zwei stattliche Schnappschildkröten waren dort in freier Wildbahn aufgetaucht. Wie sie dort hinkamen und dass ihre Entdeckung gar nicht mal so selten war, wie sie erschien, weiß Reptilien-Retter Kevin Keßler (33).

Reptilien-Retter Kevin Keßler (33) aus dem rheinland-pfälzischen Gossersweiler-Stein hat sich einer der beiden Schnappschildkröten angenommen.
Reptilien-Retter Kevin Keßler (33) aus dem rheinland-pfälzischen Gossersweiler-Stein hat sich einer der beiden Schnappschildkröten angenommen.  © Montage: Facebook/Kevin Keßler

Der nahm sich nämlich einer der beiden bei Biblis (Kreis Groß-Gerau) entdeckten Tiere an, das immerhin stolze zehn Kilogramm auf die Waage bringt. Mit dem spitzen Schnabel können die gemütlich erscheinenden Zeitgenossen auch mal einen Finger abtrennen.

Dieser Umstand hielt Keßler aber nicht davon ab, das Tier in seiner Auffangstation im beschaulichen Gossersweiler-Stein aufzunehmen. Natürlich ließ er es sich in der Zwischenzeit nicht nehmen, den ein oder anderen Schnappschuss mit dem bissfreudigen Reptil für seine Facebook-Community zu schießen.

Doch wie kommt ein ursprünglich in Nordamerika beheimatetes Tier in unsere heimischen Gefilde? Laut dem 33-Jährigen keine allzu große Hürde für die Schildkröten. So seien sie wechselhafte klimatische Bedingungen gewohnt.

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Die in Deutschland immer milder werdenden Winter sowie die warmen Abwässer im Rhein, würde vor allem dort dafür sorgen, dass sich eine wahre Population - insbesondere im Altrhein - bildete.

Die heftigen Hochwasser hatten nun wohl schließlich dafür gesorgt, dass das etwa 30 Jahre alte Exemplar, welches bei Keßler unterkam sowie die zweite Schnappschildkröte, die von einer Auffangstation in München adoptiert wurde, an einen Damm des Flüsschens Weschnitz gespült wurden.

Schnappschildkröten gelten als invasive Art und sind für die Privathaltung in Deutschland verboten

Dass das Tier auf die Schnelle ein neues Zuhause bekommen wird, gilt als höchst unwahrscheinlich. Denn bereits seit 1999 sind die als invasive Art geltenden Reptilien für die private Haltung in Deutschland verboten. Lediglich mit enorm hohem behördlichen Aufwand wäre eine Vermittlung möglich - die Chance hierfür stehen schlecht.

Also wird Keßler das Weibchen wohl in seiner Auffangstation behalten. Dabei behilflich sein kann man ihm am besten mit Spenden, die für die Aufrechterhaltung seiner Station essenziell sind.

Titelfoto: Montage: Facebook/Kevin Keßler

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