Vermittlungsstopp: Deshalb gibts in diesem Tierheim aktuell keine Fellnasen

Oelzschau - In der Weihnachtszeit werden immer wieder Tiere verschenkt. Um noch einmal auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen, meldete sich das Tierheim Oelzschau mit einer wichtigen Botschaft.

Auch Katzendame Dorie war einst eine Bewohnerin des Tierheims. Seit September lebt sie in ihrem neuen Zuhause und kann endlich in Familie Weihnachten feiern.
Auch Katzendame Dorie war einst eine Bewohnerin des Tierheims. Seit September lebt sie in ihrem neuen Zuhause und kann endlich in Familie Weihnachten feiern.  © Facebook/Tierheim Oelzschau

"Ein Tier ist kein Geschenk für einen bestimmten Anlass, sondern eine Entscheidung für viele Jahre", erklärten die Oelzschauer Tierhelfer in einem Facebook-Post.

Seit mehr als zwei Wochen stellen sie im Rahmen ihres Adventskalenders täglich die Geschichten verschiedener Schützlinge vor oder klären über Herzensangelegenheiten auf. Türchen Nummer 16 widmeten sie einem besonders wichtigen Thema.

Während der Weihnachtszeit komme es immer wieder dazu, dass Haustiere verschenkt werden. Dabei gehe es häufig einfach darum, eine einmalige Überraschung zu erzeugen. Wie viel Zeit, Geduld und Geld ein Haustier aber tatsächlich beansprucht, bleibt unbedacht.

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"Ein Haustier braucht tägliche Versorgung, Aufmerksamkeit und Verlässlichkeit. Es entstehen laufende Kosten, und vor allem braucht es Zeit – für Erziehung, Beschäftigung und den Aufbau einer stabilen Bindung", so das Tierheim.

Vermittlungsstopp im Tierheim Oelzschau

Um für eine große Überraschung zu sorgen, werden an Weihnachten immer wieder Haustiere verschenkt. (Symbolbild)
Um für eine große Überraschung zu sorgen, werden an Weihnachten immer wieder Haustiere verschenkt. (Symbolbild)  © 123RF/ztranger

Um sicherstellen zu können, dass diese Aufgaben im Alltag gewährleistet werden können, sei es unumgänglich, dass vorab alle Mitglieder der Familie mit der Anschaffung einverstanden sind. Klärt man dies nicht ab, seien es letztendlich immer die Tiere, die das Leid tragen.

Um den unüberlegten Adoptionen entgegenzuwirken, verhängt das Tierheim bis zum neuen Jahr nun einen Vermittlungsstopp. So könne man in den nächsten zwei Wochen zwar Tiere kennenlernen, aber keinesfalls eins als Überraschung mit nach Hause nehmen.

Ziel sei es, die Menschen so dazu zu bewegen, ausreichend über ihr Vorhaben nachzudenken, sich umfassend zu informieren und sich gegebenenfalls von den Helfern beraten zu lassen. "Denn unsere Tiere sollen kein Teil der Feiertage sein – sondern ein fester Teil des Lebens."

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Als Alternative zur Katze im Geschenkpapier bieten die Oelzschauer zudem Patenschaft an, die problemlos verschenkt werden können.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/ztranger, Facebook/Tierheim Oelzschau

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