Verstörendes Video: Kutschpferd Ryder kollabiert mitten auf der Straße

New York - Es sind grausame Bilder: Das Kutschpferd Ryder bricht vollkommen erschöpft mitten auf der Straße zusammen. Die Videos der schrecklichen Minuten gehen in den USA gerade viral und befeuern die Diskussion um Pferdekutschen erneut.

Vollkommen erschöpft und dehydriert kollabierte Kutschpferd Ryder auf einer New Yorker Straße.
Vollkommen erschöpft und dehydriert kollabierte Kutschpferd Ryder auf einer New Yorker Straße.  © Bildmontage: Screenshots/Twitter/Voters for Animal Rights

Abgemagert und überhitzt brach das 14-Jahre alte Kutschpferd Ryder inmitten einer New Yorker Straße zusammen.

In einem der Twitter-Videos zu dem Vorfall sieht man den Kutscher Ian McKeever, wie er das Pferd brutal schlägt, am Gebiss zieht und mit den Zügeln peitscht. Währenddessen schrie er das Tier die ganze Zeit an, es solle doch aufstehen.

Als das NYPD an der Szene ankam, begannen die Beamten sofort damit, Ryder mit kühlendem Wasser zu besprühen. Ein Polizist suchte dem erschöpften Pferd ein Kissen.

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Besitzer und Kutscher McKeever hingegen entspannte sich nach Ankunft der Polizei und legte, während sich Ryder auf dem heißen Pflaster qualvoll krümmte, die Füße in der Kutsche hoch.

Ganze 45 Minuten lang dauert es, bis sich das Pferd mithilfe der Beamten wieder aufrappeln konnte.

Ryder wurde zur weiteren medizinischen Versorgung in einen privaten Stall gebracht, wie NBC New York berichtete. Beiträge zahlreicher US-Medien zeigen ihn aufrecht stehend und verwöhnt von Möhren und Heu.

McKeever musste die zurückgebliebene Kutsche anschließend selbst durch New Yorks Straßen ziehen. Eine gewisse Ironie, wie einige Twitternutzer feststellten. Nun könne der Mann am eigenen Leib erfahren, wie es sei, bei über 30 Grad einen mehrere Hundert Kilo schweren Kutschwagen zu ziehen.

Der Kollaps des Tieres und die Reaktion des Kutschers entfachten die Diskussion um Pferdekutschen in New York erneut.

Ryder soll vorher bereits krank gewesen sein

Als der gerufene Tierarzt die Vitalwerte des Tieres checkte, bemerkte er Ryders ungewöhnlichen Gang und diagnostizierte eine protozoonale Myeloenzephalitis, kurz EPM, einen Parasiten aus infiziertem Opossumkot, der mehr als die Hälfte aller Pferde an der Ostküste befällt.

Mit dieser neurologischen Krankheit hätte Ryder eigentlich längst in Rente gehen können.

Twitter-Videos des Vorfalls

Diskussion um Pferdekutschen neu entfacht

Elektronische Kutschen sind nicht nur für die hart arbeitenden Pferde ein guter Ersatz, sondern entlasten auch die Umwelt. (Symbolbild)
Elektronische Kutschen sind nicht nur für die hart arbeitenden Pferde ein guter Ersatz, sondern entlasten auch die Umwelt. (Symbolbild)  © DPA

"New Yorkers for Clean, Livable, and Safe Streets" (NYCLASS) - eine Gruppe, die sich gegen Pferdekutschen einsetzt - hat bereits auf den Vorfall reagiert und den Stadtrat aufgefordert, diese Praxis zu verbieten.

Robert Holden (70), Mitglied des Stadtrats von Queens, hat einen Gesetzesentwurf vorgebracht, der vorsieht, Pferdekutschen bis Juni 2024 durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen.

Ratsmitglied Holden sagte gegenüber US-Medien: "Die Zeit ist reif. Dies ist das 21. Jahrhundert. Wir sollten keine Pferde haben, die den Menschen nur zu ihrem Vergnügen dienen."

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Die Kutschenfahrer haben sich indes gegen das Verbot gewehrt und erklärt, die Pferde würden nach strengen Standards gepflegt, die "die strengsten Beförderungsvorschriften des Landes" darstellen.

Nach den bisherigen Gesetzen der Stadt New York dürfen Kutschpferde nicht mehr als neun Stunden pro 24-Stunden-Zeitraum arbeiten und müssen jedes Jahr fünf Wochen Urlaub oder Freistellung in einem Pferdestall erhalten.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshots/Twitter/Voters for Animal Rights

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