Warum die Störche in Sachsen schon wieder da sind

Bautzen - Willkommen! Die ersten Störche sind nach Sachsen zurückgekehrt und haben ihre Horste bezogen. Die frühen Rückkehrer bezeugen ein neues Phänomen in der Vogelwelt.

Der erste Storch in Glauchau auf dem Schornstein am Gründelpark ist am 16. Februar zum ersten Mal gesehen worden.
Der erste Storch in Glauchau auf dem Schornstein am Gründelpark ist am 16. Februar zum ersten Mal gesehen worden.  © Andreas Kretschel

Bereits am 23. Februar wurde das Nest im Weißenberger Ortsteil Nostitz vom Storchenmann bezogen. Auf das Weibchen musste er danach nur vier Tage warten. Auch aus Bennewitz bei Torgau, Thräna und Chemnitz werden Sichtungen gemeldet.

"Die ersten Weißstörche, die jetzt zu uns zum Brüten kommen, sind Westzieher. Sie sind nur bis Spanien zum Überwintern gezogen und hatten darum jetzt einen kurzen Weg", berichtet Winfried Nachtigall (50) vom Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz.

Dass Weißstörche als sogenannte Ostzieher (Route über die Türkei) den Winter im warmen Afrika überdauern und dabei bis zu 10.000 Kilometer zurücklegen, ist absolut nicht mehr die Regel. Die Ornithologen sehen da jetzt Unterschiede.

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Winfried Nachtigall: "Vor 20 Jahren war das Phänomen noch unbekannt. Mittlerweile ist es wegen der Veränderungen beim Klima völlig normal geworden."

Mit der Ankunft der Ostzieher rechnen die heimischen Vogelfreunde zur Monatswende Ende März und Anfang April.

Deswegen sind im Winter so viele Kraniche im Land zu sehen

Das Storchenpaar im ostsächsischen Nostitz hat Ende Februar sein Netz bezogen. Am Freitag konnte man es bereits bei der Familienplanung beobachten.
Das Storchenpaar im ostsächsischen Nostitz hat Ende Februar sein Netz bezogen. Am Freitag konnte man es bereits bei der Familienplanung beobachten.  © Lausitznews.de / Jens Kaczmarek
Winfried Nachtigall (50) vom Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz. (Archivbild)
Winfried Nachtigall (50) vom Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz. (Archivbild)  © Ove Landgraf
Der Wintereinbruch mit Schnee und Eis hat die Störche in Bennewitz überrascht, aber nicht gestört. Die Tiere sind mit Nestbau beschäftigt.
Der Wintereinbruch mit Schnee und Eis hat die Störche in Bennewitz überrascht, aber nicht gestört. Die Tiere sind mit Nestbau beschäftigt.  © Dirk Heinze

Wie bei den Störchen sind auch bei den Kranichen derartige Veränderungen zu beobachten. Die mittlerweile bei uns vorherrschenden milden Winter sind für diese Großvögel durchaus aushaltbar, weiß der Experte: "Die Tiere sind in zunehmender Zahl an immer mehr Orten im Land anzutreffen."

Und wie war der Vogelwinter so grundsätzlich? "Dieser Winter war davon geprägt, dass sich relativ wenige nordische Gäste bei uns blicken ließen", berichtet der renommierte Ornithologe. Vielleicht sind das auch schon die Auswirkungen von weiteren Veränderungen beim Zugverhalten der Vögel ...

Titelfoto: Montage: LausitzNews.de / Jens Kaczmarek, Ove Landgraf

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