Experten rechnen mit vielen Wolfsrissen im Spätsommer
Dresden - Die Angst vor dem Wolf kehrt zurück! Neun Attacken allein seit Anfang August, fast 200 Tiere in diesem Jahr schon tot – und die gefährlichste Zeit für Sachsens Weidetiere beginnt erst jetzt. Experten schlagen Alarm: Im Spätsommer und Herbst schnellen die Wolfsangriffe traditionell in die Höhe.
Alles in Kürze
- Experten warnen vor vielen Wolfsrissen im Spätsommer
- Neun Attacken auf Weidetiere seit Anfang August
- Fast 200 Tiere sind in diesem Jahr bereits tot
- Wolfsangriffe steigen traditionell im Herbst
- Tierhalter sollen Herden mit Stromzäunen schützen

Die Fachstelle Wolf des Landesamtes für Umwelt, Geologie und Landwirtschaft bestätigt: In allen aktuellen Fällen war der Wolf eindeutig der Täter.
Die erschreckende Bilanz bis Ende Juli: 194 tote Weidetiere, 28 verletzt, elf verschwunden. Tendenz steigend.
Besonders schockierend: Selbst geschützte Herden waren nicht sicher. Sogar ein Kalb fiel den Raubtieren zum Opfer.
Doch warum ausgerechnet jetzt? "Im Frühjahr und Frühsommer sind die Wölfe mit der Aufzucht der Welpen beschäftigt", erklärt die Fachstelle dazu. Im Spätsommer steigt der Hunger der Jungtiere. Rehe und Wildschweine sind zu stark, Schafe und Kälber werden zur leichten Beute.

Die Behörden fordern Tierhalter nun auf, ihre Herden besser zu schützen: Stromzäune mit mindestens 4000 Volt, 105 Zentimeter hoch, plus Flatterband als Extra-Barriere. Nur so könne verhindert werden, dass die Wölfe Weidetiere wie Fast Food reißen.
Titelfoto: Bildmontage: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa, imago/blickwinkel