Mutter tötet Löwenbaby: "Interesse ließ immer mehr nach"
Von Iris Leithold
Schwerin - Trauer im Schweriner Zoo: Das Baby von Löwenmutter Heidi ist zwei Wochen nach der Geburt am Dienstag gestorben.
Alles in Kürze
- Löwenbaby im Schweriner Zoo gestorben.
- Mutter Heidi kümmerte sich zunächst um Baby.
- Pfleger versuchten Zufütterungen und Medikamente.
- Anderes Löwenweibchen Rubi tötete das Baby.
- Schweriner Zoo beteiligt sich an Erhaltungszuchtprogramm.

"Nachdem die Mutter sich zunächst fürsorglich gekümmert hatte, ließ ihr Interesse in den vergangenen Tagen immer mehr nach", berichtete eine Sprecherin des Zoos.
Die Pfleger versuchten noch, das Asiatische Löwenbaby mit Zufütterungen und Medikamenten zu stabilisieren. Dies schlug den Angaben zufolge ebenso fehl wie der Versuch, das Kleine von Löwin Rubi als Amme aufziehen zu lassen, die derzeit selbst ein Baby hat.
Rubi habe kurzzeitig Interesse an dem fremden Jungtier gezeigt, es aber nach kurzer Zeit nicht weiter versorgt. Schließlich habe sie das inzwischen schon sehr schwache Löwenbaby getötet. Um ihr eigenes, vier Wochen altes Jungtier kümmert sich Rubi laut Zoo weiterhin fürsorglich.
Asiatische Löwen gelten als stark gefährdet. Der Schweriner Zoo beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm. In den vergangenen zwei Jahren wurden den Angaben zufolge in Schwerin vier Löwenbabys erfolgreich aufgezogen, allein zwei von Heidi.
"Dass sie das letzte Jungtier nicht angenommen hat, lässt sich demnach nicht auf fehlende Erfahrung zurückführen", hieß es. Möglicherweise sei das Jungtier krank und nicht überlebensfähig gewesen.
Titelfoto: Jens Büttner/dpa